Aufgrund ihrer geologischen Bedingungen und Topografie ist die Schweiz besonders anfällig für Naturgefahren wie Bergstürze. Eine Übersicht über die folgenschwersten Fälle in der Schweiz.
23. August 2017: Bondo GR
Im Bündner Bergdorf Bondo im Bergell kam es im Jahr 2017 zu einem Bergsturz. Über drei Millionen Kubikmeter Gestein lösten sich vom Piz Cengalo – das Volumen von etwa 3000 Einfamilienhäusern. Die Gesteinsmassen wälzten sich als Murgang bis ins Bergeller Haupttal.
Das Bergdorf Bondo entging knapp der Zerstörung. Bei einem der grössten Bergstürze seit über 130 Jahren kamen am Piz Cengalo acht Menschen auf einem Wanderweg ums Leben.
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Bild 1 von 3. Ein Blick auf das Dorf Bondo – fünf Tage nach dem Bergsturz (28.8.2017) . Bildquelle: Keystone / GIAN EHRENZELLER.
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Bild 2 von 3. Eine Gruppe von Wanderern, nachdem sie aus einer abgeschnittenen Berghütte in Bondo evakuiert worden sind. (24.8.2017). Bildquelle: Keystone / GIAN EHRENZELLER .
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Bild 3 von 3. Demontierte Strassenschilder liegen am 7. September 2017 in Bondo auf dem Boden. Bildquelle: Keystone / GIAN EHRENZELLER.
31. Mai 2006: Gurtnellen UR
Bei einem Felssturz auf die A2 im Kanton Uri wurden zwei Personen aus Deutschland in einem Auto getötet. Zwei weitere Menschen, die in ihren Lastwagen schliefen, wurden verletzt. Der Zugverkehr auf der Gotthardstrecke blieb für mehrere Tage unterbrochen.
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Bild 1 von 2. Arbeiter beseitigen auf der Autobahn A2 Felsen und die Zerstörung, die ein Felssturz am frühen Mittwochmorgen am 31. Mai 2006 in der Nähe von Gurtnellen UR verursacht hat. Bildquelle: Keystone / SIGI TISCHLER.
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Bild 2 von 2. Felsen und zerstörte Fahrzeuge liegen auf der Gotthard-Autobahn A2 bei Gurtnellen im Kanton Uri. (31.5.2006). Bildquelle: Keystone / SIGI TISCHLER.
14. Mai 2005: Gondo VS
Ein Erdrutsch zerstörte die einzige Talstrasse zwischen Gondo und Zwischbergen im Kanton Wallis. Es wurden keine Opfer gemeldet. Diejenigen Personen, die sich in der Talsohle befanden, verliessen den Ort über die Talstrasse vor dem Erdrutsch.
29. November 2003: Sembrancher VS
Ein Felssturz durchschlug eine Schutzgalerie an der Grossen-St. Bernhard-Strecke bei Sembrancher VS. Dabei kam ein 18-jähriger Autofahrer ums Leben. Kurz darauf folgte ein massiver Steinschlag. Um weitere allfällige Opfer zu finden, setzte die Polizei Suchhunde ein.
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Bild 1 von 2. Ein grosser Felssturz hat an einem Samstagmorgen im November 2003 die Schutzgalerie des «La Monnaie»-Tunnels bei Sembrancher VS zerstört. (29.11.2003). Bildquelle: Keystone / STR.
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Bild 2 von 2. Nach der Bergung des toten Insassen wird der komplett zerstörte Personenwagen abtransportiert. (29.11.2003). Bildquelle: Keystone / FABRICE COFFRINI .
4. Januar 2003: Iseltwald BE
Der «Chüebalmtunnel» der A8 bei Iseltwald BE am Brienzersee wurde durch einen Felssturz durchschlagen. Verletzt wurde niemand. Mehrere Häuser in Iseltwald wurden evakuiert.
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Bild 1 von 2. Die Einfahrt zum gesperrten «Chüebalmtunnel», aufgenommen am 4. Januar 2003 bei Iseltwald BE. Bildquelle: Keystone / YOSHIKO KUSANO.
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Bild 2 von 2. Die absturzgefährdete Felspartie über dem «Chüebalmtunnel» ist am 10. Januar 2003 gesprengt worden. Statt der erhofften 400 Kubikmeter Fels lösten sich jedoch nur rund 150 Kubikmeter. Bildquelle: Keystone / Peter Schneider.
12. November 2002: Saastal VS
Ein Felssturz im Walliser Saastal forderte einen Toten und drei Verletzte. Das Abbruchgebiet war gemäss Polizei nicht als prioritär für Sicherheitsmassnahmen aufgeführt.
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Bild 1 von 2. Ein Polizist kontrolliert die Situation des Erdrutsches auf der Strasse nach Saas-Fee, aufgenommen am 12. November 2002. Bildquelle: KEYSTONE / Olivier Maire.
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Bild 2 von 2. Ein vom Felssturz getroffenes Auto. Die Talstrasse wurde auf einer Länge von etwa 40 Metern völlig zerstört. (12.11.2002). Bildquelle: KEYSTONE / Olivier Maire.
1. Oktober 2002: St. Niklaus VS
Nach einem Felssturz in St. Niklaus VS wurden rund 110 Einwohner evakuiert. 120'000 Kubikmeter Stein rutschten nachmittags ins Dorf. Weder Menschen noch Gebäude waren zu Schaden gekommen.
1. September 2002: Lutzenberg AR
In Lutzenberg im Kanton Appenzell Ausserrhoden starben ein Elternpaar und sein Sohn – in ihrem Haus, das von einer 35 Meter breiten Erdmasse nachts verschüttet wurde. Weitere 32 Personen mussten evakuiert werden.
14. Oktober 2000: Gondo VS
Ein Murgang riss Teile des Dorfes Gondo VS am Simplon mit sich, 13 Menschen starben. Ein Drittel des Dorfes wurde beschädigt.
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Bild 1 von 2. Arbeiter suchen zwei Tage nach dem Murgang eine Frau, die unter den Trümmern zu hören ist. (16.10.2000). Bildquelle: KEYSTONE / Laurent Gillieron.
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Bild 2 von 2. Starke Regenfälle haben einen Erdrutsch ausgelöst, der die Hälfte des Dorfes nahe der italienischen Grenze mit sich riss. (16.10.2000). Bildquelle: KEYSTONE / Police Cantonale Valais.
4. September 2000: Innertkirchen BE
An der Grimselpassstrasse stürzten bei Innertkirchen BE gegen 2000 Kubikmeter Fels ins Tal. Es wurde niemand verletzt.
6. August 2000: Grindelwald BE
Bei einem Murgang oberhalb von Grindelwald BE kamen ein Schweizer Bergführer und zwei Mitglieder einer 20-köpfigen Touristengruppe aus den USA ums Leben. Kurz nach dem Mittag löste sich die Schlammlawine oberhalb des Wanderwegs.