- Ab Anfang 2026 sollen alle 17 Top-Projekte der Schweizer Armee, darunter die F-35-Beschaffung, von externen Fachleuten beaufsichtigt werden.
- Bundesrat Martin Pfister hat entschieden, das Qualitäts- und Risikomanagement (QRM) für diese Projekte komplett auszulagern.
- Ein Kostendach für die Beratungsmandate, die über zwölf Jahre laufen, nennt das VBS bewusst nicht.
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) stellt die Weichen für eine strengere Überwachung seiner wichtigsten und teuersten Vorhaben. Auf Anordnung von Bundesrat Martin Pfister wird die Kontrolle von 17 Top-Projekten ab 2026 vollständig an externe Berater übergeben. Bisher wurde diese Aufgabe teils intern, teils extern wahrgenommen.
Mit dem Schritt soll die Projektarbeit gestärkt werden, wie das VBS mitteilt. Unter den Grossprojekten befindet sich nebst der Beschaffung der Kampfjets F-35 unter anderem das Projekt «Bodengestütztes Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite» (Bodluv) oder das Aufklärungsdrohnensystem.
Ein Blick von aussen für mehr Qualität
Der Hauptgrund für die Neuausrichtung ist der Wunsch nach maximaler Unabhängigkeit. «Die Rolle des QRM erfordert eine möglichst hohe Unabhängigkeit, um einen Beitrag zur Verbesserung der Projektführung und -steuerung zu leisten», heisst es aus dem Departement.
Externe Fachleute könnten das Management, die Einhaltung von Vorgaben, die Risiken sowie die Qualität der Ergebnisse objektiv beurteilen, ohne selbst in die Projekte involviert zu sein. Dies sei besonders bei grossen, komplexen und sicherheitsrelevanten Beschaffungen in den Bereichen Rüstung, Immobilien und Informatik entscheidend.
Langfristige Verträge ohne fixes Kostendach
Für die externe Beratung hat das VBS auf der Beschaffungsplattform Simap einen jährlichen Aufwand von 2400 Arbeitsstunden ausgeschrieben. Die Rahmenverträge sollen über eine Dauer von zwölf Jahren, von Anfang 2026 bis Ende 2037, abgeschlossen werden. Über die zu erwartenden Kosten schweigt sich das VBS aus.
Man wolle das laufende Ausschreibungsverfahren nicht mit einem fixen Kostendach beeinflussen. Die Auslagerung biete laut VBS auch finanzielle Vorteile, da die Leistungen flexibler, bedarfsorientierter und rascher zur Verfügung stünden. Die Massnahme ist Teil einer bereits bekannten Initiative von Bundesrat Pfister, die Top-Projekte der Armee genauer analysieren und durch das Generalsekretariat überwachen zu lassen.