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Quote in Sportverbänden Frauen sollen auch Sportverbände führen

Das Bundesamt für Sport hat bei den Sportverbänden eine Geschlechterquote eingeführt. Dazu gibt es konkrete Programme.

Frauen sollen bestärkt werden, tragende Rollen im Schweizer Sport einzunehmen – das ist das Ziel der Initiantinnen des neunmonatigen Mentoringprogramms «Leadership has no Gender». Hinter dem Projekt stehen Swiss Olympic, das Frauennetzwerk «Sportif» und die Talentförderagentur «She Skillz Global».

Wenn man in einem Mentoringprogramm so viele Frauen sieht, gibt es einem mehr Selbstvertrauen und den Push, vielleicht den nächsten Schritt zu wagen.
Autor: Sabina Vögeli Teilnehmerin am Frauen-Mentoringprogramm

28 Frauen – teils bereits in Führungspositionen, teils auf dem Weg dorthin – wurden mit Mentorinnen aus dem In- und Ausland vernetzt. Neben persönlichem Coaching gab es auch Schulungen und Netzwerkanlässe.

Erste Wirkungen sind spürbar

Das Programm kam gut an, auch bei Sabina Vögeli. Sie schätzte besonders den Austausch mit anderen Frauen aus der Sportwelt: «Wenn man in einem Mentoringprogramm so viele Frauen sieht, gibt es einem noch mehr Selbstvertrauen und den Push, vielleicht den nächsten Schritt zu wagen, weil man die Frauen hinter sich hat. Man kann auf ihre Erfahrungen zurückgreifen.»

40-Prozentquote bei Sportverbänden

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Bald ist es ein Jahr her, seit die Schweizer Sportverbände vom Bundesamt für Sport Baspo verpflichtet wurden, eine Geschlechterquote von 40 Prozent für Frauen in Führungspositionen einzuführen. Als die Vorgabe am 1. Januar 2025 in Kraft trat, erfüllten rund drei Viertel der Verbände diese Quote noch nicht.

Um sie auf dem Weg zu unterstützen – mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen – wurde im Frühjahr das Mentoring-Programm «Leadership has no Gender» lanciert.

Wie viele der Teilnehmerinnen dann tatsächlich den Schritt in ein Führungsgremium eines Sportverbands machen, lässt sich noch nicht sagen. Erste Wirkungen des Programms seien aber schon spürbar, sagt Gabriela Buchs.

Sie ist Co-Präsidentin des Frauennetzwerks Sportif, das das Programm mitinitiiert hat, und war selbst als Mentorin dabei: «Ich sehe, dass viele Teilnehmerinnen neue Funktionen haben, dass auch Projekte übernommen worden sind und dass Jobs geschaffen wurden.»

Auszählung erst Ende Jahr

Und noch viel wichtiger sei, dass sich das Bewusstsein verändert habe: «Das Umdenken ist ganz wichtig, dass man an Frauen denkt, wenn es um Jobs und Positionen geht. Das stärkt die ganze Dynamik.»

Logo des Schweizer Fussballverbandes
Legende: Die Geschlechterquote gilt für alle Sportverbände, die bei Swiss Olymic dabei sind. Keystone / Alessandro delle Valle

Diese Dynamik, sagt sie, brauche es, um die Gleichstellung in den Sportverbänden voranzubringen. Wie viele Verbände die 40-Prozent-Quote inzwischen erfüllen, wird das Bundesamt für Sport erst Ende Jahr erfassen.

Es reicht nicht, wenn man sich Gleichstellung vornimmt. Man muss sie mitgestalten.
Autor: Gabriela Buchs Co-Präsidentin «Sportif»

Laut Swiss Olympic haben aber viele bereits den ersten Schritt gemacht – und die Vorgabe in ihren Statuten verankert. Jetzt steht der zweite Schritt an: die Umsetzung. Dazu noch einmal Gabriela Buchs von Sportif: «Es reicht nicht, wenn man sich Gleichstellung vornimmt. Man muss sie mitgestalten, und das ist das Wichtigste in diesem Prozess.»

Programme wie «Leadership has no Gender» könnten die Verbände auf diesem Weg unterstützen, aber letztlich brauche es den Mut, zum Beispiel Co-Leitungen oder Teilzeitmodelle einzuführen. Nur so werden künftig mehr Frauen tragende Rollen im Schweizer Sport einnehmen.

Rendez-vous, 20.11.2025, 12:30 Uhr; wilh

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