- Die Schweizer Bevölkerung ist letztes Jahr fast wieder genauso so oft verreist, wie sie es noch vor der Corona-Pandemie tat.
- In Zahlen ausgedrückt heisst das: fast 90 Prozent haben 2022 mindestens eine Reise mit einer oder mehreren auswärtigen Übernachtungen gemacht.
- Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) ist das eine Zunahme von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
- Im Durchschnitt machte jede in der Schweiz wohnhafte Person letztes Jahr 2.6 Reisen mit Übernachtungen sowie acht Tagesreisen.
Insgesamt belief sich die Zahl der Reisen im vergangenen Jahr auf 21.1 Millionen. Das sind fast gleich viele wie im Zeitraum unmittelbar vor der Covid-19-Pandemie, wie das Bundesamt für Statistik mitteilte. 2019 waren es 21.9 Millionen Reisen gewesen.
Ein Anstieg der Reisen mit Übernachtungen lasse sich in den meisten Bevölkerungsgruppen feststellen. Besonders reisefreudig waren Männer, Personen über 65 und Deutschschweizer. Die Wohnbevölkerung in der Deutschschweiz war mit 3.0 Reisen pro Person deutlich häufiger unterwegs als die in der französischen und italienischen Schweiz mit 1.9 respektive 1.4 Reisen. 40 Prozent der Reisen mit Übernachtungen und 92 Prozent der Tagesreisen erfolgten dabei in der Schweiz.
Nachbarländer beliebt bei Schweizer Touristen
Wie in der Zeit vor der Pandemie führte eine Mehrheit der Reisen mit Übernachtungen ins Ausland – 60 Prozent. Das häufigste Reiseziel war Italien mit einem Anteil von 13 Prozent. Auf den folgenden Plätzen liegen die Nachbarländer Deutschland mit 10 Prozent und Frankreich mit 8 Prozent. Ein Viertel aller Reisen führte in ein anderes europäisches Land. Lediglich 4 Prozent hatten ein Ziel ausserhalb Europas.
Die Zahl der Reisen mit Übernachtungen im Ausland stieg zwischen 2021 und 2022 von 7.2 Millionen auf 12.5 Millionen. Sie lag damit aber immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 14.1 Millionen.
Ferien und Erholung waren die Hauptgründe für zwei Drittel der Reisen mit Übernachtungen. Die Anzahl dieser Reisen mit einer Destination im Ausland stieg mit plus 89 Prozent gegenüber 2021 stark an. Fast ein Viertel der Reisen dienten Besuchen bei Verwandten oder Bekannten. Geschäftsreisen machten 2022 lediglich 4 Prozent der Reisen mit Übernachtungen aus.
Wie in den Vorjahren umfasste die grosse Mehrheit der Reisen ins Ausland nach BFS-Angaben 2022 vier oder mehr Übernachtungen, dies entspricht 74 Prozent. In der Schweiz wurde dagegen meist nur ein- bis dreimal übernachtet.
Es wird wieder geflogen, aber noch immer weniger als vor Corona
Die meisten Reisen mit Übernachtungen erfolgten 2022 sowohl bei Inland- als auch bei Auslandreisen mit dem motorisierten Individualverkehr (67 Prozent bzw. 47 Prozent). Der öffentliche Verkehr wurde lediglich für 30 Prozent der Reisen in der Schweiz und 13 Prozent der Reisen ins Ausland genutzt.
Auch wurde wieder deutlich mehr geflogen: Reisen mit dem Flugzeug nahmen im Vorjahresvergleich um mehr als zwei Drittel zu und machten insgesamt 37 Prozent aller Reisen mit Übernachtungen im Ausland aus. Ihre Zahl liegt jedoch trotzdem immer noch deutlich unter dem Wert von 2019 (-29 Prozent).