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Runder Tisch im Fussball Fangewalt: Kanton will den FC Luzern in die Pflicht nehmen

Die neue Luzerner Sicherheitsdirektorin hat die kantonale Strategie bezüglich Eindämmung von Fangewalt vorgestellt.

Worum geht es? Im Mai vor einem Jahr wurde Ylfete Fanaj in die Luzerner Regierung gewählt und ist seither neue Sicherheitsdirektorin. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war es, den «Runden Tisch Fussball» wieder aufzunehmen. An diesem nehmen alle Akteure teil, die bei Fussballspielen involviert sind – Fangruppen, Transportunternehmen, Polizei, Stadt, Kanton und der Fussballclub Luzern. Im vergangenen Jahr ist es zu drei solcher Treffen gekommen, jetzt hat Fanaj eine erste öffentliche Bilanz gezogen.

Was wird am runden Tisch besprochen? Das Ziel der Treffen sei es, klare Spielregeln zu definieren, sagt Ylfete Fanaj. Man tausche sich aus und definiere im Dialog verschiedene Handlungsfelder. «Damit will ich die Akteure in die Verantwortung nehmen», sagt Fanaj.

Weshalb ist dies überhaupt nötig? Am Ende der letzten Fussballsaison ist es in Luzern zu diversen Fällen von Fangewalt gekommen. Im Mai 2023 beispielsweise endeten die Emotionen rund um das Spiel gegen den FC St. Gallen in massiven Ausschreitungen. Polizei und Passanten wurden mit Petarden, Flaschen und Steinen beworfen. Sieben Personen wurden verletzt. Die Polizei setzte Tränengas, Gummischrot und Wasserwerfer ein. Die Behörden waren in Zugzwang, solche Vorfälle künftig zu verhindern.

Was ändert sich beim Kanton? Die Luzerner Polizei will sich stärker auf die Einzeltäterverfolgung konzentrieren. Dass also bei Ausschreitungen auch jene Personen zur Rechenschaft gezogen werden, die sich gesetzeswidrig verhalten haben. Dafür arbeite die Polizei mit sogenannten Spottern zusammen. Das sind Personen, die sich in der Szene bewegen, vernetzt sind und wissen, wie man brenzlige Situationen deeskaliert.

Was ändert sich für den FCL? Der Kanton will den Fussballclub stärker in die Pflicht nehmen. Er soll beispielsweise prüfen, wie die Sicherheit im und ums Stadion verbessert werden könnte. Zum Beispiel beim Einlass in den Gästesektor. Der Kanton hat dafür die aktuelle Vereinbarung bezüglich Deckung der Sicherheitskosten aus dem Jahr 2015 gekündigt. Sie wird bis Ende Jahr neu ausgehandelt. Auf die Frage, ob der FCL künftig mehr bezahlen müsse, antwortet Ylvete Fanaj: «Da halten wir uns ans Bundesgericht, das entschieden hat, dass Veranstalter maximal 80 Prozent der Kosten übernehmen müssen.»

Was, wenn dies nicht reicht? Sicherheitsdirektorin Ylfete Fanaj sagt, sie möchte Ausschreitungen möglichst mit den in Luzern erarbeiteten Massnahmen verhindern. Falls diese aber nicht reichen, komme das nationale Kaskadenmodell zum Einsatz, welches aktuell erarbeitet wird. Grundsätzlich regelt das Kaskadenmodell, was passiert, wenn es zu Fangewalt kommt. Je öfter und je gröber die Ausschreitungen, desto gravierender die Massnahmen. Sie reichen von einem erzwungenen Dialog mit den Behörden bis zur Forfait-Niederlage für das Team der fehlbaren Fans.

Regionaljournal Zentralschweiz, 26.2.2024, 12:03 Uhr ; 

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