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Schulbeginn im Januar Lehrerverband sieht Fernunterricht als allerletzte Möglichkeit

In zehn Kantonen geht es am Montag trotz Omikron-Welle wieder los mit dem Präsenzunterricht. Unter welchen Bedingungen, das variiert von Kanton zu Kanton und hängt auch von der Schulstufe ab. Dagmar Rösler, Präsidentin des Schweizer Lehrerinnen- und Lehrerverbands (LHC), setzt sich für Coronatests an Schulen ein. Was die Umstellung auf Fernunterricht angeht, ist sie nach den Erfahrungen mit dem Shutdown im Frühjahr 2020 eher vorsichtig.

Dagmar Rösler

Präsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

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Seit August 2019 ist Dagmar Rösler Zentralpräsidentin des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Sie ist ehemalige Deutsch- und Sportlehrerin.

SRF News: Die Schweiz steckt mitten in der Omikron-Welle. Was heisst das für die Schulen, die Schülerinnen und Lehrer?

Dagmar Rösler: In den meisten Kantonen, in denen der Unterricht offiziell am Montag wieder beginnt, wird effektiv dann gestartet. Einige wenige haben den Schulstart ein bisschen verschoben, um noch Reihentests vorzunehmen, damit dann wirklich nur die negativ Getesteten in die Schule kommen, wenn es wieder losgeht.

Die Situation in den Kanton ist uneinheitlich. Diskutieren Sie beim Verband die Frage nach einer nationalen Testpflicht?

Ja, das ist bei uns schon längere Zeit ein grosses Thema. Der LCH und sein Partnerverband in der Romandie fordern schon seit Beginn der Pandemie eine Testpflicht. Wir haben am 14. Dezember eine Pressemitteilung herausgegeben, in der wir das noch einmal betonten. Ebenso forderten wir nochmals dringend, die Pandemie-Bekämpfung auf Bundesebene zu koordinieren. Dabei sind diese präventiven Teststrategien ein grosses und wichtiges Thema.

Hat der Bund auf Ihre Forderungen reagiert?

Wir haben von verschiedenen Medien etwas gehört. Sonst haben wir keine grossen Reaktionen auf die Mitteilung erhalten. Aber wir wissen, dass der Bund diese Haltung grundsätzlich unterstützt.

In einigen Kantonen herrscht Maskenpflicht ab der ersten Klasse, in anderen erst später. Es wirkt etwas chaotisch.

Jeder Kanton versucht, auf seiner Ebene das Mögliche zu tun. Aber natürlich wäre es in unseren Augen wirkungsvoller und wirksamer, wenn die Massnahmen koordiniert würden.

Steigende Fallzahlen bedeuten, dass wohl auch mehr Lehrpersonen betroffen sein werden. Dann werden Lektionen gestrichen, die Kinder bleiben zu Hause. Steht die Umstellung auf Fernunterricht wieder zur Diskussion?

Das ist in der Tat teilweise in Diskussion. Ich erinnere aber an die Erfahrungen, die wir gemacht haben im Frühling 2020 mit dem Shutdown. Da haben wir erkannt, dass ein relativ grosser Anteil der Kinder zu Hause keine Unterstützung erlebt hat. Das war eine sehr, sehr schwierige Situation für Lehrerinnen und Lehrer, aber selbstverständlich auch für die Kinder und die Jugendlichen.

Schulschliessungen von heute auf morgen sind in meinen Augen sehr schwierig.
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Zudem ist es für Familien und Eltern sehr schwierig, wenn plötzlich Kinder zu Hause sind, die man unterrichten sollte. Diese Erfahrung macht uns etwas vorsichtig. Schulschliessungen von heute auf morgen sind in meinen Augen deshalb sehr schwierig. Ich finde, man muss entsprechend kommunizieren und Fernunterricht vielleicht auf eine begrenzte Zeit in Aussicht stellen, dies aber wirklich nur im allerletzten Fall.

Das Gespräch führte Salvador Atasoy.

SRF 4 News, 30.12.2021, 10:40 Uhr ; 

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