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Schulstart und Corona Schuldirektor: «Nach dem letzten Jahr erschreckt uns nichts mehr»

Lehrpersonen im Wallis blicken trotz Corona entspannt auf das neue Schuljahr – auch wenn die Zahlen steigen könnten.

Die Schulzimmer sind dunkel, kaum jemand ist da. Einzelne Lehrpersonen richten ihr Zimmer für das neue Schuljahr ein, es herrscht Ruhe vor dem Sturm bei den Schulen in Visp. Das neue Jahr beginnt bereits nächsten Montag. Trotzdem ist der Direktor gelassen, scheint tiefenentspannt – auch wenn er kurz vor dem Schulstart erfahren hat, welche Massnahmen überhaupt gelten werden. Flexibilität ist gefragt, auch bei Direktor Bruno Schmid.

leeres Klassenzimmer
Legende: Die Storen sind geschlossen, alles ist finster. Vor dem Schulstart ist nicht viel los in Visp. Priska Dellberg/SRF

Erst vor wenigen Tagen hat der Kanton Wallis entschieden, dass er mit möglichst viel Normalität ins neue Schuljahr starten will. Das begrüsst der Direktor der Schulen in Visp: «Trotzdem gibt es Regeln, die wir weiterhin beachten müssen.» Als Beispiel nennt er die Hygieneregeln, die auch für die Kinder gelten. «Damit erhalten wir hoffentlich noch mehr Normalität.»

Wöchentliche Tests im Wallis

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An der Oberstufe bei den 13- bis 15-Jährigen gilt zwar keine Maskenpflicht mehr, sie müssen sich während sechs Wochen aber wöchentlich testen lassen. Nur so könnten die Masken weggelassen werden, sagt Tanja Fux von der Dienststelle für Unterrichtswesen.

Für kleinere Kinder gibt es weiterhin nur dann Corona-Tests, wenn mehr als zwei Schülerinnen oder Schüler einer Klasse positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Im noch leeren Schulhaus erinnert aber nicht viel an Corona – ausser ein Foto an der Wand von Lehrpersonen aus dem letzten Jahr. Alle tragen darauf eine Maske. «Die Masken waren mehr als ein Jahr unserer Realität», sagt Schuldirektor Bruno Schmid. Damit konnte die Schule das ganze Jahr offen bleiben.

Zweiklassen-Gesellschaft bei Lehrpersonen

Auch für das nächste Schuljahr gilt für die Lehrpersonen sowie für die Schülerinnen und Schüler der Walliser Berufsschulen und der Gymnasien eine Maskenpflicht. Es sei denn, sie sind geimpft. Dass die Maskenpflicht in der Oberstufe – bei den 13- bis 15-Jährigen – ab dem neuen Schuljahr jedoch nicht mehr gilt, freut Schuldirektor Schmid. «Letzten Herbst hatte die Maske noch Sicherheit gegeben, das war wichtig.» Nun habe sich die Situation aber etwas entspannt und die Schülerinnen und Schüler seien sicher froh, dass sie die Maske nicht mehr tragen müssten.

Diese Massnahmen gelten an den Schulen

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Welche Corona-Massnahmen an den Schulen gelten, entscheiden die Kantone und Gemeinden. Sie seien für die Schutzkonzepte verantwortlich, heisst es bei der Erziehungsdirektorenkonferenz EDK.

Der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer fordert, dass sämtliche Klassenzimmer an allen Schweizer Schulen mit CO2-Messgeräte ausgerüstet werden.

Im Kanton Basel-Stadt beispielsweise sind solche bereits im Einsatz.

Was die Lehrpersonen betrifft, gibt es Stimmen, die von einer Zweiklassen-Gesellschaft sprechen: geimpft oder ungeimpft. Direktor Bruno Schmid jedoch begrüsst die Möglichkeit, dass auch Lehrerinnen und Lehrer ohne Maske arbeiten können: «Jetzt geht es um die Selbstverantwortung der Lehrpersonen.»

Geschenk Schüler
Legende: Ein kleines Willkommensgeschenk für die Schülerinnen und Schüler liegt bereit. Es soll Glück bringen. Priska Dellberg/SRF

Trotzdem könnten die Corona-Massnahmen aufgrund steigender Fallzahlen wieder verschärft werden. Mit dieser Ungewissheit könne er leben, meint der Schuldirektor in Visp unaufgeregt: «Ich glaube, uns erschreckt nichts mehr.» Man habe über ein Jahr mit Corona gelebt und viele Erfahrungen gesammelt. Respekt sei weiterhin da, aber: «Wir freuen uns auf die Öffnung und können das sicher alle geniessen.»

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 10.08.2021, 12:03 Uhr ; 

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