Zum Inhalt springen

Header

Video
Hampel: «Prep-Anwender können Medikamente für einen bezahlbaren Preis beziehen»
Aus News-Clip vom 09.10.2019.
abspielen. Laufzeit 13 Sekunden.
Inhalt

Schutz vor HIV Prep-Medikamente in der Schweiz endlich günstiger

Wer ein Prep-Medikament einnimmt, also eine so genannte Präexpositionsprophylaxe, schützt sich vor HIV genauso effektiv wie mit einem Kondom. Bis jetzt mussten diese Medikamente aus der Schweiz mühsam übers Internet besorgt werden – doch damit ist nun Schluss.

«Prep-Anwender können neu ein in der Schweiz zugelassenes Medikament für den Preis von 40 Franken beziehen», sagt Benjamin Hampel, Studienleiter von Swiss Prepared exklusiv gegenüber «10vor10». Gekoppelt ist die Abgabe an das Programm von Swiss Prepared. Darin werden Prep-User medizinisch betreut. Ausserdem entsteht eine wissenschaftliche Studie rund um den Gebrauch von Prep, welches vor allem in der Schwulenszene auf rege Nachfrage stösst.

Medikamente aus Swaziland oder Indien

Bis jetzt gab es bloss zwei Möglichkeiten für den Bezug von Prep: Entweder das einzige in der Schweiz zugelassene Medikament Truvada für 900 Franken pro Monatspackung kaufen. Das ist jedoch sehr teuer und kam für die allerwenigsten in Frage. Also wichen die Prep-Anwender auf Online-Apotheken aus und kauften das Medikament in Swaziland, Indien oder Thailand. Dort kostet eine Packung Prep rund 30-40 Franken.

Für die Verantwortlichen von Swiss Prepared eine unbefriedigende Situation. Sie haben deshalb mit dem US-Pharmakonzern Gilead einen Deal ausgehandelt. Dieser sponsert sein Medikament Truvada im Rahmen dieses Programms.

Kritik von Santésuisse am Preis

Dabei gibt es aber einen Schönheitsfehler. Denn dasselbe Medikament kostet für HIV-positive Personen weiterhin 900 Franken im Monat. Dies müssen die Krankenkassen berappen.

Video
Nold: «Zeigt, dass Margen bei diesen Medikamenten sehr hoch sind, dass eine private Firma sie gratis abgibt»
Aus News-Clip vom 09.10.2019.
abspielen. Laufzeit 22 Sekunden.

Verena Nold, Direktorin von Santésuisse, kritisiert: «Gegen die Gratisabgabe ist grundsätzlich nichts einzuwenden, es zeigt aber einfach, dass die Margen bei diesen Medikamenten sehr hoch sind.»

«Truvada nicht gratis»

Der US-Pharmakonzern Gilead äussert sich gegenüber «10vor10», dass in der Schweiz Truvada für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) nicht zugelassen sei. Gilead habe das Gesuch für die Zulassung von Truvada für PrEP bei Swissmedic eingereicht. Im Rahmen des SwissPrEPared Programms würden Menschen monatlich Truvada erhalten, welche die Kriterien dieses Programms erfüllen. «Truvada wird nicht gratis, sondern für einen Betrag von Gilead zur Verfügung gestellt, der die Logistikkosten deckt.»

Für Gilead sei Truvada ein wichtiges HIV-Präventionstool, zumal erstmals in den letzten Jahren in diversen Ländern Europas 2016 ein Rückgang der HIV-Diagnosen festgestellt werden konnte.

Prep als Meilenstein?

Fakt ist: Die Nachfrage nach Prep steigt vor allem in der Schwulenszene auch in der Schweiz stetig an. Jan Fehr, Studienleiter von Swiss Prepard und Spezialist für Infektionskrankheiten an der Universität Zürich, sieht darin einen Meilenstein. «Prepmedikamente haben gezeigt, dass sie hocheffizient und unglaublich wirksam sind. Zahlen aus verschiedenen Ländern weltweit haben gezeigt, dass man damit die HIV-Epidemie in den Griff bekommen kann.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel