Am Samstag beginnt die Rückrunde der Fussball Super League. Dann werden in den Schweizer Stadien wieder Fangesänge angestimmt, rassistische Beschimpfungen allerdings erklingen nur noch selten.
Die Rechtsextremen seien zwar nicht komplett aus den Stadien verschwunden, aber sie hätten ihre «doch prägende Rolle» ganz klar eingebüsst, stellt Lukas Meier fest. Er ist Fan-Arbeiter bei YB und Schweizer Leiter von Fare, einem internationalen Netzwerk gegen Diskriminierung im Fussball. «Wir haben eine sehr positive Entwicklung: Es gibt keinen offenen Rassismus mehr.»
Mehr Frauen in Stadien
Die Fanarbeiter anderer Klubs, die Kantone und Beobachter der Szene bestätigen Meiers Aussagen. Was hat sich verändert seit den 1990er-Jahren, als Rechtsextreme noch im Stadion für ihre Gesinnung warben?
Grund seien tiefgreifende Umwälzungen im Fussballerlebnis, sagt Meier. «Die Spiele haben mehr Eventcharakter bekommen. Das Publikum ist viel durchmischter – es hat auch einen sehr viel höheren Frauenanteil.» Ganz allgemein habe es im Fussball unglaubliche Umwälzungen gegeben.
Zudem seien in den Mannschaften Spieler aus anderen Kulturen alltäglich geworden. Auch deshalb, sagt Meier, seien Fussballfans heute apolitischer als früher – wenn auch nicht unbedingt weniger gewalttätig. Gewaltausbrüche gehören immer noch zu vielen Spielen dazu, Fussball bleibt eine Herausforderung für Polizei und Fanarbeit.