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Schweiz im Lottofieber Nur gut die Hälfte der Lotto-Einsätze wird als Gewinn ausbezahlt

Millionen Menschen hoffen auf den Gewinn des Jackpots – doch die Gewinnchance ist mit 1 zu 31'474'716 äusserst gering. Alles übers Lottospielen weiss Roger Fasnacht, Direktor von Swisslos. Er weiss auch, wie viel des Einsatzes überhaupt zur Auszahlung kommt.

Roger Fasnacht

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Roger Fasnacht ist Geschäftsführer von Swisslos, der interkantonalen Landeslotterie, wie die Genossenschaft in Händen der Kantone früher hiess. Swisslos führt auch das Schweizer Zahlenlotto durch, aber auch Sporttip oder Euromillions in der Schweiz.

SRF News: Seit wann gibt es das Schweizer Zahlenlotto?

Roger Fasnacht: Das Zahlenlotto ist 1970 entstanden, nachdem im nahen Ausland ähnliche Formate erfolgreich gestartet wurden. In der Schweiz gab es vorher nur Sport-Toto sowie Papier-Lose. Mit der Einführung von Lotto wollte man verhindern, dass viele Schweizerinnen und Schweizer ihr Geld im deutschen Zahlenlotto einsetzten – statt im eigenen Land.

Was war die Grundidee des Zahlenlottos?

Anziehend wirkte schon damals der grosse Hauptgewinn. Zwar konnte man mit den Papier-Losen und Toto-X auch recht viel Geld gewinnen, doch der Lotto-Jackpot war unerreichbar. Klar war auch, dass das Geld, das für Lotto und die Wetten in der Schweiz eingesetzt wurde, in der Schweiz bleiben sollte. So sollte jenes Geld, das nicht als Gewinn ausgeschüttet wird, für Sport, Kultur und gemeinnützige Zwecke in der Schweiz zur Verfügung stehen.

Wie viel Geld vom Gesamteinsatz wird heute als Gewinne ausgeschüttet?

Beim Zahlenlotto werden 54.5 Prozent des gesamten Einsatzes als Gewinne ausbezahlt – von 1000 Franken Einsätzen fliessen also 545 Franken als Gewinne wieder an die Spielerinnen und Spieler zurück. Davon gehen rund 200 Franken in den Jackpot – und wenn dieser nicht geknackt wird, wächst er kontinuierlich an.

Gut 30 Prozent aller Einsätze gehen an die Kantone für Kultur und gemeinnützige Projekte sowie an den Sport.

Was passiert mit den restlichen 45.5 Prozent des eingesetzten Geldes?

Rund neun Prozent gehen als Provision an die Verkaufsstellen, gut fünf Prozent kostet die Verwaltung bei Swisslos. Also gehen gut 30 Prozent aller Einsätze an die Kantone für Kultur und gemeinnützige Projekte sowie an den Sport.

Kaum jemand erzielt in seinem Leben je sechs Richtige – werden wir Spieler also nicht etwas abgezockt?

Jein. Man kauft eine sehr kleine Chance auf einen sehr grossen Gewinn – Garantie dafür gibt es keine. Das Zückerchen ist dabei der Traum vom grossen Gewinn – und die Tatsache, dass mit fast einem Drittel des Geldes Sport und Kultur in der Schweiz unterstützt werden.

Machen immer etwa gleich viele Menschen beim Lotto mit – oder sind es immer mehr, je höher der Jackpot ist?

Derzeit machen tatsächlich bis zu dreimal mehr Leute mit – je grösser der Jackpot ist, desto mehr beteiligen sich also. Das schlägt sich auch im Wachstum des Jackpots mit, solange er nicht geknackt wird.

Wie lange kann das Spiel weitergehen, ohne dass der Jackpot geknackt wird?

Die Wahrscheinlichkeit, die richtigen sechs Zahlen plus die richtige Glückszahl zu treffen, bleibt pro Tipp immer gleich gross. Je mehr Tipps abgegeben werden, desto grösser wird aber die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Tipps der Richtige ist. Deshalb steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Jackpot geknackt wird, mit der Anzahl Tipps, die abgegeben werden. Wir hatten auch schon einmal einen Jackpot in Höhe von 70 Millionen Franken. Es kann also auch diesmal noch eine Weile dauern, bis er geknackt ist.

Das Gespräch führte Martina Koch.

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SRF 4 News aktuell, 22.2.2024, 16:40 Uhr ; 

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