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Auf Hitze folgen Gewitter
Aus Meteo vom 21.06.2022.
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Sonnenschein und Wolkenbruch «Die Gewitter können heftig werden»

In Biasca herrschten am Montag den elften Tag hintereinander 30 Grad, heute werden nochmals über 30 Grad erwartet. Das ergibt den zwölften Hitzetag in Folge. In Basel werden seit letztem Mittwoch über 30 Grad gemessen. Mit dem heutigen Tag sind es dort sieben Hitzetage. Die Hitzeperiode hat jetzt aber ihren Höhepunkt erreicht. Nun folgt viel Regen in kurzer Zeit, wie Jan Eitel von SRF Meteo erklärt.

Jan Eitel

Jan Eitel

Meteorologe

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Jan Eitel hat an der Universität Basel Geografie mit der Spezialisierung Meteorologie studiert. Seit 2006 arbeitet er bei SRF Meteo.

SRF News: Die Hitze dauert schon mehrere Tage. Wie geht es weiter?

Jan Eitel: Den Höhepunkt der Hitze hatten wir am Wochenende. Nun wird es feuchter, da Gewitter kommen. Wir haben tagsüber vor allem am Alpenhauptkamm und auf der Alpensüdseite schon erste Regengüsse und Gewitter, die durchaus schon kräftig daherkommen.

Man muss damit rechnen, dass viel Regen in kurzer Zeit kommt. Hagel ist dabei, und natürlich Sturmböen.

Ab dem späten Nachmittag kommen Ausläufer von Frankreich und erfassen auch den Jura, das westliche Mittelland. Am Abend ziehen sie dann über das ganze Mittelland und die Voralpen in Richtung Bodensee. Diese Gewitter können heftig werden. Das heisst, man muss damit rechnen, dass viel Regen in kurzer Zeit kommt. Hagel ist dabei, und natürlich Sturmböen.

Besteht trotz Trockenheit die Gefahr von Überschwemmungen?

Das Potenzial für Überschwemmungen hat man immer bei Gewittern, egal ob es trocken ist oder nicht. Wenn zu viel Regen in kurzer Zeit an einem Ort runterkommt, kann es immer Überschwemmungen geben. Das wird heute und auch morgen der Fall sein. Am Donnerstag sind die Gewitter nicht so aktiv, aber am Freitag wieder. Dieser Tag sieht so aus, als könnten die Gewitter sogar am heftigsten daherkommen.

Was bedeuten die Gewitter für die aktuelle Trockenheit?

Das Problem bei Gewittern ist immer, dass sie sehr punktuell viel Regen bringen, aber nicht grossflächig und langanhaltend. Das heisst, wenn viel Regen in kurzer Zeit irgendwo runterkommt, wird es auch schnell abtransportiert in Flüsse, Seen und schliesslich ins Meer.

Wir haben sehr wenig Schneereserven, die das Grundwasser speisen könnten.

Wir bräuchten einen langanhaltenden Regen, welcher die Trockenheit mildern könnte. Doch so einen, den man vielleicht durch eine Warmfront hätte oder auch durch stationäre Tiefs, sieht man aktuell gar nicht. Aber wir haben jeden Tag irgendwo Gewitter. Es kommt auf jeden Fall Regen runter, und das ist schonmal gut und kann die Situation langsam, über mehrere Tage, ein bisschen entschärfen. Wenn es aber trocken weitergeht, ist das schon problematisch, denn wir haben auch sehr wenig Schneereserven, die das Grundwasser speisen könnten.

Wie häufig regnet es normalerweise zu dieser Jahreszeit?

Das ist schwer zu sagen und abhängig von der Wetterlage; ob es jetzt mehrere Tage regnet oder weniger. Man spricht eher von den Summen. Im Tessin haben wir schon seit letztem Oktober ein Regendefizit. Ganz extrem war es im Dezember, Januar und Februar. Und bis jetzt kam wirklich sehr wenig Regen dazu. Normalerweise hätte die Station Lugano um die Zeit 1000 Millimeter, aber wir haben jetzt erst rund die Hälfte.

Kann man schon mehr zu einem möglichen Hitzesommer sagen?

Die Langzeit-Wetterprognosen gehen alle in Richtung Hitzesommer, es wird also tendenziell wirklich zu heiss. Es kann natürlich zwischendurch immer wieder solche Hitzeperioden geben, im Juni, Juli und August – die heisseste Phase erwarten wir dann eher so Ende August, während der Hundstage. Aber solche Hitzetage in Folge gibt es immer wieder. Das ist auch von der Grosswetterlage abhängig, und die aktuelle Wetterlage ist prädestiniert dafür. Das ist die gleiche Wetterlage, die auch immer wieder, wie gerade jetzt, Saharastaub zu uns bringt.

Das Gespräch führte Saya Bausch.

Tagesschau, 21.06.2022, 12:45 Uhr;

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