Nur rund zwei Drittel aller Parlamentarierinnen und Parlamentarier nutzten während der Frühlingssession die Möglichkeit für Corona-Schnelltests – deutlich weniger als an gewissen Mittelschulen. Trotzdem seien die vielen Negativtests Anlass zur Freude, sagt FDP-Ständerat Thomas Hefti.
SRF News: Zwei von drei Parlamentsmitgliedern machten beim Spucktest mit. Sind Sie zufrieden mit diesem Resultat?
Thomas Hefti: Ja. Damit bin ich eigentlich recht zufrieden.
Alle Fraktionen fordern seit Wochen: «Testen, testen, testen.» Das Parlament hat daher auch eine Vorbildfunktion – reichen da knapp 70 Prozent als Testquote?
Die Verwaltungsdelegation des Parlaments hat beschlossen, diese Tests durchzuführen. Sie hat aber ganz bewusst gesagt, die Tests sind nicht obligatorisch, sondern freiwillig, und sie werden wärmstens empfohlen. Die Fraktionen haben sie ihren Mitgliedern auch empfohlen, was mich sehr freut. Auch das Resultat erfreut mich grundsätzlich: Mehr als zwei Drittel sind ein gutes Resultat – vor allem wenn Sie sehen, wie viele Tests negativ ausgefallen sind! Da ist das Negative auch ein Anlass zur Freude.
An Sekundarschulen im Kanton Zug lag die Teilnahmequote bei 99 Prozent. Weshalb kriegt das Parlament nicht hin, was 13-jährige Schüler schaffen?
Sie können das auch anders anschauen: 13-jährige Schüler sind dem Lehrer und den Schulbehörden ganz anders unterstellt als die Parlamentarier. Wir agieren auf Augenhöhe. Wir haben diese Tests wärmstens empfohlen, das gehört zur Selbstverantwortung der Parlamentarier. Ich finde diesen Vergleich ein bisschen spitzfindig.
In drei Monaten ist Sommersession, dann präsentiert sich die Lage wahrscheinlich wieder ganz anders. Gibt es dann wieder einen Massentest im Bundeshaus?
Die Verwaltungsdelegation wird sich mit dieser Frage konstant beschäftigen – bis wir in dieser Pandemie wieder in einer besseren Lage sind.
Das Gespräch führte Gaudenz Wacker