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Offene Lehrstellen: Kein Problem in einigen Jahren
Aus HeuteMorgen vom 23.08.2018.
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Trotz Überangebot Offene Lehrstellen – bald kein Problem mehr

Kantone wollen Arbeitgeber überzeugen, offene Lehrstellen zu behalten – für die geburtenstarken Jahrgänge.

Negative Meldungen können auch etwas Gutes haben: Niklaus Schatzmann leitet im Kanton Zürich das Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Ihn stört es nicht, dass viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Er denkt bereits an die Zukunft: «Diese offenen Lehrstellen sind natürlich ein willkommener Puffer. Das wird in zwei, drei Jahren wirklich spürbar werden.»

Dann werden mehr Jugendliche als jetzt auf Lehrstellensuche sein. Bis 2030 brauche der Kanton Zürich rund 11'000 zusätzliche Lehrstellen, rechnet Schatzmann. Auch andere Kantone werden mehr Ausbildungsplätze anbieten müssen.

Eine medizinische Praxisassistentin bei der Arbeit
Legende: Alleine in Zürich braucht es in einigen Jahren tausende neue Lehrstellen. Keystone

Drei bis zwölf Prozent mehr Lernende bis 2025

Katrin Frei vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation sagt, man rechne mit verschiedenen Szenarien. «Diese gehen davon, dass bis 2025 zwischen drei und zwölf Prozent mehr Lernende eine berufliche Grundbildung machen werden.» Sie setzt darauf, dass die Unternehmen ein Interesse haben, auch in einigen Jahren genügend Lehrstellen anzubieten. Sie bräuchten schliesslich gut ausgebildete Arbeitskräfte.

Wenig Interesse am Beruf der Coiffeuse?

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Im Kanton Zürich konnte nur die Hälfte der offenen Lehrstellen im Berufsfeld der Coiffeure besetzt werden. Die liege nicht daran, dass sich junge Leute nicht für den herrschenden Beauty-Boom interessierten, sagt Anita Mitrovic, Leiterin der Kommission Berufsentwicklung und Qualität beim nationalen Coiffeur-Verband. «Bei vielen hat der Beruf noch ein schlechtes Image, dass man wenig verdiene und keine Entwicklungsmöglichkeiten habe.» Doch das sei in der Realität längst nicht mehr so. Im neuen Gesamtarbeitsvertrag sei ein attraktiver Einstiegslohn nach der Lehre festgeschrieben. Und die Optionen, die man mit dieser Ausbildung weiterverfolgen könne, seien durchaus zahlreich.

Nur: Die laufenden Veränderungen in der Arbeitswelt machen die Planung für Unternehmen und Kantone nicht einfach. Vor allem die Digitalisierung von Arbeit. Wer weiss, welche Berufe 2030 noch gefragt, welche neu entstanden sind?

Alle fünf Jahre werden die Berufslehren unter die Lupe genommen, man prüft, ob es Anpassungen braucht. Schatzmann möchte diesen Prozess beschleunigen: «Hier müssen wir schneller werden, um schneller reagieren zu können. Dann müssen wir vor den Veränderungen auch nicht so grosse Angst haben.»

Ein angehender Elektromonteur bei der Arbeit
Legende: Welche Berufe sind in zehn Jahren noch gefragt? Keystone

Kantone wollen Unternehmen ermutigen

Fürs erste gelte für die Kantone nun aber, die Unternehmen, die aktuell keine Lehrlinge gefunden haben, zu überzeugen, die Lehrstellen trotzdem zu behalten. Man müsse dafür sorgen, «dass sie diese Lehrstellen im nächsten und übernächsten Jahr wieder anbieten – dass sie nicht den Mut verlieren und sich aus der Lehrlingsbildung verabschieden.»

So wäre dafür gesorgt, dass die vielen Schulabgängerinnen und -abgänger der kommenden Jahre tatsächlich eine Lehrstelle finden.

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