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Velos in Zügen Reservationspflicht: Velo-Allianz wehrt sich gegen Pläne der SBB

  • Die von der SBB ab dem 21. März 2021 geplante Reservationspflicht für den Veloverlad in Intercity-Zügen stösst auf Kritik.
  • 13 Organisationen wehren sich dagegen.
  • Durch die Reservationspflicht werde die Velomitnahme komplizierter und teurer, teilte die Allianz Petition Velo mit.

Die Reservation für Velos kostet zwei Franken auf allen Intercity-Zügen von Freitag bis Sonntag, wie die SBB mitteilte. Bisher kostete eine Reservation fünf Franken, war aber nicht obligatorisch. Im Regionalverkehr sowie in den Interregio-Zügen können Velos ohne Reservation mit einem gültigen Velo-Billett transportiert werden.

Laut der Allianz soll die SBB dafür sorgen, dass auf den beliebten Strecken des Freizeitverkehrs an den Wochenenden mit geeignetem Rollmaterial und Entlastungszügen genügend Platz für die Velos geschaffen wird. Die Kombination von Velo und Zug sei umwelt- und klimapolitisch erwünscht und vom Parlament gefordert, so die Allianz, der Organisationen wie Pro Velo und VCS angehören.

«Schritte gehen in falsche Richtung»

Sie begrüsse zwar, dass die SBB für die ferne Zukunft verspräche, in den IC-Zügen mehr Platz für Fahrräder zu schaffen, das Ticketing zu vereinfachen und die Reservationsgebühr zu kompensieren. Doch die heute von der SBB kommunizierten Schritte gingen in die falsche Richtung, teilt die Allianz mit.

In einer Petition fordern die Organisationen unter anderem die Aufhebung der Reservationspflicht und mehr Platz für die Mitnahme von Velos, Kinderwagen, Sportgeräten und Gepäckstücken. Zudem sollen die Bedürfnisse der Velofahrer bei der SBB stärker miteinbezogen werden.

Kapazitätsengpässe während Corona-Pandemie

Die SBB begründet die Reservationspflicht mit Planungssicherheit. Die Nachfrage nach Reisen mit Velos sei in der Schweiz aufgrund der Coronakrise stark gestiegen. So wurden etwa vergangenen Juni rund 80'000 Velotageskarten verkauft, was einer Zunahme von rund 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Deswegen sei es teilweise zu Kapazitätsengpässen und unzufriedenen Kundinnen und Kunden gekommen, die nicht wie geplant reisen konnten, so die Bundesbahnen. Die Reservation habe zum Ziel, «ein verlässlicheres Angebot bei der Planung und der Reservation anzubieten».

Zudem erhöht die SBB die Kapazitäten für den Veloselbstverlad auf den wichtigen Linien des Freizeitverkehrs. Dazu gehören die Strecken von Bern nach Brig und von Zürich nach Chur sowie ins Tessin, nach Interlaken und am Jurasüdfuss. Die Kapazitäten sollen «wenn immer möglich auf bis das Dreifache» erhöht werden. Zudem werde geprüft, mit welchen technischen Massnahmen langfristig mehr Veloplätze geschaffen werden können. Kurzfristig seien nur kleine Anpassungen beim Rollmaterial möglich, so die SBB.

Espresso, 23.2.2021, 8:13 Uhr ; 

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