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Museum Langmatt verkauft Kunstwerke um zu Überleben
Aus Tagesschau vom 10.11.2023.
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Versteigerung bei Christie's Nach Bildverkauf: Erleichterung überwiegt

  • Das Museum Langmatt in Baden (AG) braucht 40 Millionen Franken, um weiterhin zu bestehen.
  • Nun hat es drei Bilder von Paul Cézanne für 40.5 Millionen Franken (44.8 Millionen Dollar) verkauft.
  • Versteigert wurden die Bilder durch das internationale Auktionshaus Christie's in New York.

Als Erstes kam das Gemälde «Fruits et pot de gingembre» (Früchte und Ingwertopf) unter den Hammer. Es wurde für 33.5 Millionen Dollar (30.3 Millionen Franken) versteigert. Der Wert des Gemäldes war zuvor auf 35 bis 55 Millionen Dollar geschätzt worden.

Wenn das wertvollste der drei Cézanne-Bilder für 40 Millionen Franken unter den Hammer gekommen wäre, wären die zwei weiteren Gemälde nicht versteigert worden, teilte das Museum in Baden vorausgehend mit. Somit wurden aber auch die zwei weiteren Werke «Quatre pommes et un couteau» und «La mer à l'Estaque» für 8.7 Millionen und 2.6 Millionen Dollar versteigert. Wer die Werke kaufte, war zunächst nicht bekannt.

«Wir bedauern es schon, dass wir alle drei Bilder verkaufen mussten. Dennoch sind wir zufrieden, dass wir unser Ziel von 40 Millionen Franken erreicht haben», sagte Stiftungsratspräsident Lukas Breunig. Dies ermögliche die Rettung des Museums.

Wir konnten nicht mit Sicherheit damit rechnen, das Ziel von 40 Millionen Franken zu erreichen.
Autor: Lukas Breunig Stiftungsratspräsident

Der Kunstmarkt habe derzeit sehr grosse Schwankungen, erklärt Breunig. Umso grösser sei jetzt die Erleichterung. «Wir konnten nicht mit Sicherheit damit rechnen, das Ziel von 40 Millionen Franken zu erreichen.

Der Verkauf ist ein Tabubruch

Es ist ein ungewohnter Vorgang und in der schweizerischen und europäischen Museumsbranche neu: Ein Museum verkauft Bilder aus der eigenen Sammlung, um an Geld zu gelangen. Das sei ein Tabubruch, kritisierte die Schweizer Sektion des Internationalen Museumsverbandes Icom, als die Pläne bekannt geworden waren.

Der Kunstexperte Christian von Faber-Castel glaubt jedoch nicht, dass der Verkauf der Bilder zum Präzedenzfall wird und es andere Museen der Langmatt gleichtun. «Es gibt kaum Museen, die dermassen wertvolle Bilder besitzen und gleichzeitig in finanziellen Schwierigkeiten stecken.»

Bilder wurden auf der ganzen Welt gezeigt

Vor der Versteigerung wurden die Bilder potenziellen Käuferinnen und Käufern in Hongkong, London und Taipeh gezeigt. Das Auktionshaus Christie's reiste mit den Bildern um die Welt, in der Hoffnung, Kunstsammlerinnen und – sammler zu begeistern.

Die Villa, in der sich die Kunstsammlung in Baden befindet, ist in einem schlechten Zustand. Das Museum geriet in finanzielle Schieflage. 2022 resultierte ein Minus. Das Stiftungsvermögen ist bald aufgebraucht. Weil die Geld- und Investorensuche erfolglos blieb, hatte sich das Museum zu diesem Schritt entschieden.

Echo der Zeit, 09.11.2023, 18 Uhr;

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