Entgegen einiger Spekulationen dürfte bei der Departementsverteilung im Bundesrat alles beim Alten bleiben. Ein Wechsel von Aussenminister Ignazio Cassis ins Innendepartement ist unwahrscheinlich, zumal Innenminister Berset angekündigt hat, bleiben zu wollen. Und auch die anderen Bundesräte scheinen keine Änderung zu wünschen.
Glücklich in seinem Departement
Eine ganz gute Figur gab der Vorsteher des Departements des Innern im letzten Jahr als Bundespräsident ab. Manche trauen Alain Berset gar zu, dass er im Aussendepartement glücklicher agieren würde als FDP-Bundesrat Ignazio Cassis. Bei den Verhandlungen ums Rahmenabkommen hätte er wohl mehr Rückhalt bei den Gewerkschaften.
Doch Berset will Innenminister bleiben, hatte er noch am Donnerstag deutlich gesagt. «Ich bin sehr, sehr glücklich im Departement des Innern. Ich hoffe, das merkt man auch. Ich habe mich immer mit sehr viel Leidenschaft für dieses Departement engagiert.»
Wechsel wäre unzweckmässig
Und Ignazio Cassis, will er das Aussendepartement überhaupt abgeben? In der FDP-Fraktion geht man nicht davon aus und würde es auch nicht begrüssen. FDP-Fraktionschef: Beat Walti: «Einen Departementswechsel zu vollziehen, in der Hoffnung, es würde sich dann alles in Minne auflösen, halte ich nicht für zweckmässig.»
Auch die FDP-Justizministerin Karin Keller-Sutter sagte am Mittwoch in der «Rundschau», dass sie es gut finden würde, wenn Cassis bliebe. «Ich bin der Meinung, dass, so wie ich das wahrnehme, alle bisherigen Bundesrätinnen und Bundesräte ihr Departement behalten wollen.»
Kampfjet verlangt nach Konstanz
Auch Verteidigungsministerin Viola Amherd wurde nachgesagt, dass sie gerne wechseln würde. Doch CVP-Präsident Gerhard Pfister winkt ab: «Wir haben nächstes Jahr ein derart wichtiges Dossier im VBS unter ihrer Führung, dass es eine Gefährdung wäre für das Dossier Kampfjet, wenn Frau Amherd das Departement wechseln würde.»
Nicht nur der Bundesrat, auch die Departementszuteilung dürfte also auf längere Zeit stabil bleiben.