Seit diesem Jahr heisst die neue Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs Alliance Swiss Pass. In dieser Organisation haben sich 250 Schweizer Transportunternehmen wie SBB, BLS und auf Tarifverbünde wie der Zürcher ZVV oder der Berner Libero zusammengeschlossen.
Sie wollen künftig, dass das Benutzen von Zug, Bus und Tram noch einfacher wird. Der Name Swiss Pass ist Programm. Geschäftsführer Helmut Eichhorn sagt denn auch: «Der Swisspass ist definitiv etabliert.» Eine Kurzumfrage am Hauptbahnhof Zürich zeigt aber, dass nicht alle Benutzerinnen und Benutzer davon begeistert sind.
Doch das digitale Ticket soll sich weiter etablieren. So ist seit Anfang Jahr das automatische Ticketing definitiv eingeführt. Wer über ein Smartphone und die dazugehörige App verfügt, kann überall in Bahn, Bus und Tram einsteigen und irgendwo wieder aussteigen und zahlt dann immer den bestmöglichen Tarif. Und das sei erst der Anfang sagt Geschäftsführer Eichhorn: «Wir möchten auch Kundenbedürfnisse genauer in unseren Überlegungen integrieren können. Das ist Sinn und Zweck der Alliance Swiss Pass.»
«Ein grosses Experiment»
Schneller werden beim Weiterentwickeln des Swiss Passes sei dringend nötig, sagt denn auch Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz: «Als Fahrgast hat man keine Wahl. Man muss diese Karte nutzen, obwohl sie sehr viele Kinderkrankheiten hat. Sie ist – zusammengefasst – immer noch ein grosses Experiment.»
Zwar kann man seit bald zwei Jahren den Swiss Pass über die entsprechende Smartphone-App verwalten und sieht darauf auch, wann das Streckenabonnement, das Halbtax oder das GA ausläuft, aber nach wie vor gelte der Slogan «Eine Reise, ein Ticket» nicht immer, sagt auch Karin Blättler. Sie ist Präsidentin des Fahrgastverbandes Pro Bahn. «Die Veloreservation kann ich nicht über den Swisspass lösen. Und es fehlt die Kinder-Mitfahrkarte.»
Weniger Schnäppchen, dafür günstige Tarife für alle
Am meisten ärgert sich Blättler aber über den Tarifdschungel beim öffentlichen Verkehr. Da würden gewisse Reisen – je nachdem wo und über welche Strecke man sie macht – mehr oder weniger kosten. Blättler wünscht sich deshalb weniger Sparbillette für Schnäppchenjäger und anderweitige Aktionen der ÖV-Betreiber, dafür einen günstigen, schweizweit gültigen Tarif, den jeder und jede einfach nachvollziehen könne.
Dieses Problems ist man sich bei Alliance Swiss Pass bewusst. Man werde daran arbeiten, dass die Transparenz besser werde, aber trotz der neuen Branchenorganisation gelte halt auch beim öffentlichen Verkehr der guteidgenössische Föderalismus. Die 17 Tarifverbünde gestalteten in ihrem Gebiet die Billettpreise autonom, sagt Eichhorn.