«Wir haben letzte Woche gemerkt, dass die Nachfrage stark angestiegen ist und die Zeitfenster, die wir hatten, sofort ausgebucht waren», erklärt Valeria Dora, Inhaberin der Morgental Apotheke in Zürich, heute Montag gegenüber SRF. Sie und ihr Team reagierten und verdoppelten das Testangebot innert Tagen.
Jetzt arbeiten vier Personen für die Coronatests: Es gibt eine Schicht am Morgen, eine am Nachmittag und eine bis zwei Uhr in der Nacht. «Unser Ventil ist das Night-Testing – also wer am Tag keinen Termin erhält, kann bei Mondschein noch testen kommen.» Das Angebot komme sehr gut an, «weil die Menschen, die hier leben, sehr froh sind, dass sie sich lokal testen lassen können. Und wir bemühen uns, dass man Termine erhält, trotz der grossen Nachfrage», so Valeria Dora.
Nur 20 Prozent der Apotheken bieten Schnelltests an
Die Zahl der Apotheken in der Schweiz, die Schnelltests anbieten, ist im Vergleich zu vergangener Woche zwar mit 30 Filialen mehr leicht gestiegen. Laut dem Apotheker-Verband PharmaSuisse sind es mittlerweile 314 Standorte schweizweit. Das sind aber immer noch kaum 20 Prozent aller Apotheken des Landes.
Viele bieten Schnelltests gar nicht erst an, weil der logistische Aufwand zu gross ist. Alleine die räumliche Trennung von normaler Laufkundschaft und Personen mit und ohne Covid-Symptomen, die sich testen lassen wollen, ist für viele Apotheken nicht umsetzbar.
PharmaSuisse ist sich der Thematik bewusst und schreibt auf Anfrage: «Wir suchen zusammen mit den Kantonalverbänden aktiv nach Lösungen, damit mehr Apotheken im Einklang mit den jeweiligen kantonalen Vorschriften Schnelltests durchführen können. Wir prüfen zum Beispiel, ob die Apotheken ihre Abläufe so gestalten können, dass zur Trennung von Personen, die zum Testen kommen, und anderen Kundinnen und Kunden nicht ein separater Raum mit einem eigenen Ein- und Ausgang vom üblichen Verkaufsraum benötigt wird. In vielen Arztpraxen ist dies bereits so möglich.»
Vor Ostern ist das Interesse an Tests gross
Auch im Testcenter auf dem Kasernenareal in Zürich macht sich die erhöhte Nachfrage nach Tests bemerkbar. Waren es um den 10. März durchschnittlich knapp 470 Tests pro Tag, werden heute über 700 durchgeführt. «Das Interesse ist in den Tagen vor Ostern sehr gross. Fast alle Online-Termine sind bereits ausgebucht. Kurzfristig können weitere Testslots aufgeschaltet werden – am besten informiert man sich auf der Homepage», erklärt Mediensprecherin Maria Rodriguez.
Die Kapazitätsgrenze liegt bei 1000 Tests pro Tag. «Um diese Kapazität anbieten zu können, haben wir mehr Personal aufgeboten sowie die Öffnungszeiten erweitert,» sagt Rodriguez.
Etwas Entspannung dürften die angekündigten Selbsttests bringen.
Sie sollen ab dem 7. April in Apotheken erhältlich sein.