Seit vier Jahren vertreten Daniel Jositsch (SP) und Ruedi Noser (FDP) den Kanton Zürich im Ständerat. Beide haben bereits früh ihre erneute Kandidatur bekanntgegeben und sind zuversichtlich, wieder gewählt zu werden.
Die beiden Bisherigen im Gespräch
Einfach wird der Wahlkampf jedoch nicht. Vor allem für Ruedi Noser könnte es eng werden, ein zweiter Wahlgang ist wahrscheinlich.
Die beiden Bisherigen
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Bild 1 von 2. Der 54-jährige Strafrechtler Daniel Jositsch sitzt seit vier Jahren im Ständerat. Er arbeitet zudem als Professor an der Universität Zürich und ist Präsident des Verbandes KV Schweiz. Der europafreundliche SP-Politiker weibelte in Bundesbern unter anderem erfolgreich für eine Zürcher Ausnahmeregelung bei der Steuerreform, gemeinsam mit Ruedi Noser. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 2. Der 58-jährige Unternehmer und Ingenieur wurde 2015 im zweiten Wahlgang in den Ständerat gewählt. Ruedi Noser steht für eine offene Schweiz, befürwortet das EU-Rahmenabkommen und macht sich insbesondere auch für die Digitalisierung stark. Er lebt mit seiner Familie in Zürich. Bildquelle: zvg.
Gleich fünf Kandidatinnen und Kandiaten machen den zwei bisherigen Ständeräten die Sitze streitig.
Zwei starke Gegnerinnen
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Bild 1 von 2. Tiana Angelina Moser politisiert seit 12 Jahren für die Grünliberalen im Nationalrat. Sie studierte Staatsrecht, Umwelt- und Politikwissenschaft, arbeitete an der ETH und im Ausland. Die 40-jährige lebt mit ihren vier Kindern in der Stadt Zürich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 2. Marionna Schlatter ist mit Jahrgang 1980 die jüngste im Kandidatenfeld. Die Soziologin und Pilzkontrolleurin präsidiert seit 2011 die Zürcher Grünen und schaffte bei den Zürcher Wahlen im März 2019 den Sprung in den Kantonsrat. Sie lebt mit ihrer Familie in Hinwil. Bildquelle: Keystone.
Mit Tiana Moser greift eine erfahrene und national bekannte Politikerin in den Wahlkampf ein. Die Klimadebatte hat der Partei bei den kantonalen Wahlen geholfen und dürfte auch bei den nationalen Wahlen im Herbst eine Rolle spielen. Die GLP-Fraktionspräsidentin politisiert seit 12 Jahren im Nationalrat und will in den Ständerat wechseln.
Gewisse Chancen kann sich auch Marionna Schlatter ausrechnen. Die Präsidentin der Zürcher Grünen konnte bei den Wahlen im Kanton Zürich ebenfalls von der aktuellen Klimadiskussion profitieren und wurde in den Kantonsrat gewählt.
Die Aussenseiter
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Bild 1 von 3. Die Stadtzürcherin Nicole Barandun ist seit 2011 Präsidentin der CVP des Kantons Zürich. Neben ihrem politischen Amt arbeitet sie als Rechtsanwältin. Zudem präsidiert die 51-Jährige den Gewerbeverband der Stadt Zürich. Sie engagiert sich für eine bürgerliche Poltik mit «sozialer Ader». Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 3. Der Winterthurer EVP-Nationalrat Nik Gugger wurde von seiner Partei bereits im Oktober 2018 nominiert. Der 48-jährige Sozialunternehmer steht für eine ethische Wirtschaftspolitik, die sich für soziale und umweltpolitische Anliegen stark macht. Politisch ist er seit 2002 aktiv. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 3. Der Journalist und Weltwoche-Verleger trat erst 2015 in die SVP ein und wurde mit dem besten Resultat in den Nationalrat gewählt. Roger Köppel ist 54 Jahr alt und lebt mit Frau und Kindern in Zürich. Als Ständerat möchte er weiter die «rot-grünen Klima-Abzocker» bekämpfen und den EU-Rahmenvertrag, den er «Fremdbestimmungsvertrag» nennt. Bildquelle: zvg.
Auch Nicole Barandun, Präsidentin der Zürcher CVP, kämpft um einen Zürcher Ständeratssitz. Vor allem bei bürgerlichen Frauen wird sie gut ankommen, ihre Wahlchancen dürften aber gering sein. Sie hat bei ihrer Nomination denn auch betont, dass sie den Wahlkampf als Plattform für ihre Partei sieht.
Mit Nationalrat Roger Köppel schickt die SVP einen Kandidaten ins Rennen, der mit seinen Positionen zu Europa- oder Klimafragen stark polarisiert.
So wird er dem Zürcher Wahlkampf Biss und der SVP Aufmerksamkeit verschaffen. Zu einem Ständeratssitz dürfte es dennoch nicht reichen, obwohl die SVP stärkste Partei ist im Kanton Zürich. Ausserhalb seiner Anhängerschaft werden Köppels Ansichten oft als zu extrem empfunden.
Die EVP hat ihren einzigen Nationalrat Nik Gugger nominiert, auch er hat höchstens Aussenseiterchancen.
Alle Kandidatinnen und Kandidaten stellten sich am 17. September den Fragen des «Regionaljournals» und des «Landboten» im grossen Wahlpodium. Dabei ging es um Themen wie das Klima, die Europa-Frage oder die Altersvorsorge. In der engagierten Diskussion schenkten sich die sieben Kandidatinnen und Kandidaten nichts.
(SRF 1, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, laufende Berichterstattung)