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Weiteres Referendum Allianz reicht Referendum gegen Individualbesteuerung ein

  • Nach einem Kantonsreferendum ist jetzt auch ein weiteres Referendum gegen die Individualbesteuerung eingereicht worden: Eine überparteiliche Allianz hat der Bundeskanzlei über 65'000 Unterschriften übergeben.
  • Mit der Reform würden Familien, Alleinstehende und der Mittelstand stärker belastet, sagen sie – profitieren würden gutverdienende Haushalte, in denen beide Partner Geld verdienen.
  • Hinter dem Referendum stehen die Mitte, SVP, EVP und EDU sowie der Schweizer Bauernverband und die Interessensgemeinschaft Familie 3Plus.

Eine überparteiliche Allianz hat 65'672 Unterschriften für das Referendum gegen die Einführung der Individualbesteuerung eingereicht. Über die vom Parlament beschlossene Reform werde vermutlich im März 2026 an der Urne abgestimmt, so die Allianz.

Eingereicht wurden die Unterschriften von Mitgliedern der Mitte, der SVP, EVP, EDU, des Schweizer Bauernverbandes und der IG Familie 3plus.

Personengruppe vor aufgestapelten Kartons im Freien.
Legende: Über 65'000 Unterschriften wurden eingereicht. Das sind 15'000 mehr als benötigt. Keystone/Alessandro della Valle

Die Individualbesteuerung schaffe weder die Heiratsstrafe ab, noch sei sie gerecht, noch führe sie zu mehr Gleichstellung, teilte die Allianz mit. Im Gegenteil würden Familien, Alleinstehende und der Mittelstand stärker belastet werden, während gutverdienende Doppelverdiener-Haushalte profitierten.

Unbezahlte Arbeit werde vernachlässigt

Besonders Ehepaare mit nur einem Einkommen oder mit stark unterschiedlichen Einkommen müssten künftig deutlich höhere Steuern bezahlen als Paare mit ähnlichen Einkommen. Die Individualbesteuerung verkompliziere das Steuersystem und missachte wichtige Leistungen von Familien, insbesondere wenn ein Elternteil unbezahlte Arbeit leiste, hiess es weiter.

Hoher administrativer Aufwand

Die Individualbesteuerung sei zudem ein riesiges Bürokratiemonster. Ehepaare müssten künftig zwei Steuererklärungen ausfüllen, was jährlich rund 1.7 Millionen zusätzliche Steuererklärungen bedeuten würde, schrieb die Allianz. Diese verursachen enormen administrativen Aufwand, hohe Kosten und zwingen zu einer jährlichen Vermögensaufteilung zwischen den Eheleuten.

SRF 4 News, 9.10.2025, 13 Uhr ; 

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