- 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung halten es für wichtig, sich um ihre psychische Gesundheit zu kümmern.
- Dennoch wisse nur die Hälfte der Menschen, was sie unternehmen können, um ihre psychische Gesundheit zu stärken, wie eine Befragung zeigt.
Sport, Freizeit, Hobbys und soziale Kontakte. Diese Massnahmen finden die Befragten hilfreich für ihr psychisches Wohlbefinden. Auffällig sei, dass die Akzeptanz professioneller Hilfe stark zugenommen habe, teilte die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz mit. Dass die Stiftung das Resultat der Umfrage jetzt veröffentlicht, ist kein Zufall: Der heutige 10. Oktober ist «Welttag für psychische Gesundheit».
In der Umfrage nannten elf Prozent professionelle Hilfe als Ressource. Vor zwei Jahren lag der Wert noch bei einem Prozent. Bei langfristigen Tiefs suchten die Leute gemäss der Gesundheitsförderung am häufigsten Hilfe im engen sozialen Umfeld oder bei Fachpersonen wie Psychologinnen, Psychiatern oder Hausärztinnen.
Bekannte Unterstützungsangebote wie Pro Juventute, die Dargebotene Hand (143) oder das Kinder- und Jugendtelefon 147 sind die bekanntesten Anlaufstellen.
Junge Menschen suchen sich Hilfe im Netz
Die Studie zeigt Unterschiede zwischen den Altersgruppen auf. 65- bis 95-Jährige wenden sich häufiger an ihren Hausarzt, während 15- bis 34-Jährige häufiger digitale Angebote wie Selbsthilfe-Websites oder -Apps nutzen. Generell nutzen Frauen häufiger professionelle Unterstützungsangebote als Männer.
Nach wie vor würden Hindernisse bestehen, die Menschen davon abhalten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, schreibt die Stiftung weiter. Eine Hürde sei vor allem das Gefühl, andere nicht mit den eigenen Problemen belasten zu wollen.
Viele empfinden es als peinlich oder als unangenehm, über ihre psychischen Probleme zu sprechen. Daher sei es wichtig, aufzuklären, dass das Teilen von Gefühlen oder das Aufsuchen von Hilfe legitim und entlastend ist.