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Martullo-Blocher: «Das kommt zeitlich für mich nicht in Frage»
Aus News-Clip vom 22.12.2019.
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Wer folgt auf Albert Rösti? «Das kommt zeitlich für mich nicht in Frage»

Sie selbst steht nicht zur Verfügung. Als Mitglied des innersten SVP-Parteizirkels weiss Magdalena Martullo-Blocher aber, was nach dem Rücktritt von Albert Rösti von dem neuen Parteipräsidenten oder der neuen Parteipräsidentin verlangt wird.

SRF News: Welches Anforderungsprofil muss der neue Parteipräsident oder die neue Parteipräsidentin erfüllen?

Magdalena Martullo-Blocher: Ein sehr grosses. Wir sind die grösste Partei. Das ist sehr anspruchsvoll in der Führung. Man muss Kantonalparteien aufbauen und führen können. Motivieren, aber auch streng sein. Und die Wähler mobilisieren. Dazu kommt, dass man Deutsch und Französisch können und von der Bundespolitik eine Ahnung haben muss. Parlamentarier sind hier sicher bevorzugt – wobei es aber nicht Pflicht ist. Wichtig ist, dass man Zeit hat und das Engagement mitbringt, sich voll einzubringen.

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Martullo-Blocher: «Man muss gut führen können»
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Wie steht es um die Parteilinie? Soll so weitergefahren werden wie unter Albert Rösti oder möchten Sie etwas verändert haben?

Wir wollen keine politische Neuausrichtung, sondern vermehrt an den Strukturen arbeiten: in den Kantonen, vor allem aber auch in der Westschweiz, wo wir nach wie vor schwach aufgestellt sind.

Politisch werden wir uns nicht in eine ganz andere Richtung bewegen.

Aber auch dort, wo wir gut aufgestellt sind, ist es wichtig, dass wir uns nicht zurücklehnen, sondern dranbleiben. Aber politisch werden wir uns nicht in eine ganz andere Richtung bewegen, das ist nicht unsere Absicht.

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Martullo-Blocher: «Neuausrichtung ist nicht unsere Absicht»
Aus News-Clip vom 22.12.2019.
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Man hat den Eindruck, dass ein Röstigraben durch die Partei geht.

Ich sehe keinen Röstigraben. Aber ich sehe, dass wir in der Westschweiz noch immer schwächer sind. Wir sind ursprünglich eine Deutschschweizer Partei. Dort sind wir stark. In der Westschweiz haben wir es noch nicht geschafft, die Strukturen zu schaffen.

Unsere bekanntesten Exponenten sind Deutschschweizer.

Obwohl die Themen – zum Beispiel unsere Wirtschaftspolitik aber auch die Zuwanderung – dort viel Anklang finden. Aber viele kennen sie gar nicht. Wir sind zu wenig präsent, wir kommunizieren zu wenig. Unsere bekanntesten Exponenten sind Deutschschweizer. Darum ist es wichtig, dass wir vermehrt in der Westschweiz präsent sind.

Welches sind die fünf wichtigsten politischen Themen der nächsten Jahre?

Der Rahmenvertrag mit der EU und die Zuwanderung mit der Begrenzungsinitiative. Wir werden auch das Gesundheitswesen, die Altersvorsorge und die Sozialpolitik reformieren müssen. Wir müssen zudem schauen, dass mit der starken grünen Vertretung im Parlament die Abgaben nicht immer mehr steigen und die Regulierung stärker wird. Es gibt viel zu tun, wahrscheinlich werden wir auch Referenden ergreifen müssen. Und da sind auch die Kantonalsektionen gefragt.

Sie werden als mögliche künftige Parteipräsidentin gehandelt. Kommt das für Sie in Frage?

Ich bin internationale Unternehmerin. Schon das Nationalratsmandat ist für mich eine grosse zusätzliche zeitliche Belastung. Ich bin zudem bereits auf nationaler und kantonaler Ebene in der Partei engagiert.

Das Parteipräsidium kommt für mich aus zeitlichen Gründen nicht in Frage.

Ich sehe es zeitlich nicht, dass ich in die Regionen oder die Westschweiz reisen könnte. Das kommt für mich aus zeitlichen Gründen nicht in Frage. Aber als Vize-Präsidentin kümmere ich mich jetzt um die Nachfolge.

Wäre es nicht an der Zeit, dass eine Frau die Parteileitung übernimmt?

Da sind wir offen. Wir haben gute Frauen, wir haben gute Männer. Wichtig ist, dass das Profil möglichst gut erfüllt ist, und dass jemand bereit ist, sich voll einzusetzen.

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Martullo-Blocher: «Frau, Mann, da sind wir offen»
Aus News-Clip vom 22.12.2019.
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Die Fragen stellte Brigit Weibel.

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9 Kommentare

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  • Kommentar von Urs Heim  (Ursus)
    „Wer zahlt befielt“ dieses Prinzip gilt im speziellen für die SVP. Ohne die jahrelange großzügige Befeuerung der Parteikasse aus Herrliberg wäre die SVP kaum zur stärksten Partei der Schweiz aufgestiegen. Aus diesem Grund bleibt, egal wer’s dann werden wird praktisch alles beim Alten.
    1. Antwort von Ueli von Känel  (uvk)
      Urs Heim: Da haben Sie völlig recht. Und für mich war besonders erschütternd, dass sich vom Herrliberger so viele z.B. anfangs 90-er- Jahre (EWR) politisch „bezirzen“ liessen ohne jeden Weitblick und sind ihm brav „hindernacheträppelet“. Ich sage: Sein Herz darf man nie lauthalsigen Politikern verkaufen!
  • Kommentar von Mark Stalden  (Mark)
    Frau Martullo wird also nicht Präsidentin werden aber sie und Papi werden bestimmen wer es werden darf. Somit ist Klar es wird kaum eine Frau werden. Dass man keinen Millimeter vom Partei Programm abweichen will erstaunt wenig.
    1. Antwort von Marlies Artho  (marlies artho)
      M. Stalden weichen andere Parteien von den eigenen Themen ab? Wie z.B. EU-Beitritt SP, Grüne Klimawandel, CVP Familienpolitik, usw. Glauben Sie nun wirklich, dass nur die SVP von den Themen nicht abweicht. Manchmal frage ich mich schon, wie viele oft mit Vorverurteilungen agieren, um so zu imponieren. Wäre an der Zeit dem geschehen mit offenen Augen hin zu sehen. Nochmals Vollkommen ist niemand. Habe einen Weihnachtswunsch und wünschte mir eine starke Persönlichkeit, mit einem breiten Rücken.
  • Kommentar von antigone kunz  (antigonekunz)
    Unabhängig, dass ich denke, dass Frau Blocher eine fähige Person ist, die aber ihr Heu auf einer ganz anderen Bühne hat als ich, denke ich, dass auch hier sich das Phänomen zeigt, wie ungleich Arbeit und Ämter verteilt sind. Wären wir eine substanzielle Demokratie, ginge es auch darum, dass weder Kapital, noch Ressourcen, noch Arbeit auf einen Haufen zu liegen kommt. Nicht nur, dass es ungerecht und antidemokratisch ist, es ist wie in jeglichem Organismus, so auch im sozialen Körper, ungesund.