- In der Schweiz häufen sich Wolfsangriffe auf grössere Tiere.
- Da Schafe durch Herdenschutz-Hunde und Zäune immer besser geschützt sind, greifen die Tiere immer mehr auch Rinder, Kälber und Esel an.
- Besonders beunruhigt ist man zurzeit in der Ostschweiz. Im Murgtal oberhalb vom Walensee wurde Anfang August ein Rind angegriffen.
Der zuständige Wildhüter, Rolf Wildhaber, befürchtet nun weitere Angriffe: «Wenn der Wolf einmal Erfolg hat bei einem grossen Nutztier, wie Rind oder Esel, dann probiert er es natürlich wieder.» Angriffe auf grössere Tiere gab es auch in den Kantonen Jura und Wallis.
Wolfsbestand wächst jährlich um 30 Prozent
In der Schweiz leben zurzeit 105 Wölfe. Die Wolfspopulation hat seit der Wiederansiedlung einen Rekord erreicht. Die Angriffe auf grössere Tiere bereiten Dominik Thiel vom Fachausschuss der Jagd- und Fischereiverwalter -Konferenz JFK grosse Sorgen.
Gegenüber SRF News sagt er: «Dieses Verhalten kann nur durch den Abschuss von solch problematischen Wölfen gestoppt werden.» Der Wolfsbestand in der Schweiz sei dadurch nicht gefährdet, betont Thiel. «Das sind Einzelabschüsse, der Bestand in der Schweiz wächst jedes Jahr um 30 Prozent.»
Bauern sauer auf Städter
Das verletzte Rind aus dem Murgtal wird derzeit im Tierspital behandelt. Das Tier ist trächtig. Der betroffene Bauer hofft, dass mindestens das Kalb gerettet werden kann. Er ärgert sich über das neue Jagdgesetz, das vom Volk abgelehnt wurde. In Bezug auf die Abstimmung sagt er: «Es waren die Flachländer, die Zürcher, die uns hier im Berggebiet sagen, was wir zu tun haben.»