Im Saastal im Kanton Wallis gibt es viele Gruppenunterkünfte. Skilager seien deshalb sehr wichtig – nicht nur für die mehr als 40 Unterkünfte, sondern für das ganze Tal, sagt Enzo Bregy von der Saastal Tourismus AG: «Vor allem im Januar und im März, wenn die Schulsportferien und die Hochsaison durch sind, füllen sie uns die Gästebetten.»
Vor allem im Januar und im März füllen uns die Skilager die Gästebetten.
So habe man auch «eine gewisse Grundauslastung für die Bergbahnen». Alle Leistungsträger können von diesen Skilagern profitieren – vom Bäcker bis zum Detailhändler, sagt Bregy.
Schweizweit bietet die Schneesportinitiative im Saastal am meisten Unterkünfte an. 54 der insgesamt 213 Lager finden in dieser Saison im Saastal statt, weshalb das Tal eins zu eins vom Wachstum durch die Schneesportinitiative profitiert.
Eltern zahlen maximal 80 Franken
Mehr Schneesportlager heisst aber auch mehr Kosten für die öffentliche Hand. Denn seit einem Bundesgerichtsurteil im Jahr 2017 dürfen die Schulen den Eltern für obligatorische Lager nur noch einen Betrag von maximal 80 Franken pro Woche in Rechnung stellen. Früher lagen die Elternbeiträge zwischen 150 und 300 Franken.
So viele Gemeinden wie es in der Schweiz gibt, so viele Lösungen gibt es.
Die Schulen respektive die Gemeinden müssen nun diese Löcher stopfen, sagt Ole Rauch, Geschäftsführer der Schneesportinitiative: «So viele Gemeinden wie es in der Schweiz gibt, so viele Lösungen gibt es auch. Teilweise zahlen Gemeinden mehr Beiträge, teilweise ist ihnen dies leider nicht möglich und man muss andere Lösungen finden, wie das Schneesportlager finanziert werden kann.»
Steuerzahler kommen für Kosten auf
Einzelne Kantone wie zum Beispiel Basel-Landschaft haben sich bereit erklärt einzuspringen. In anderen Kantonen sind noch politische Vorstösse hängig. Genf und Aargau deklarieren die Lager neu als freiwillig, damit die Schulen höhere Elternbeiträge verlangen können. Vereinzelt gibt es auch Gemeinden, in denen keine Lager mehr durchgeführt werden.
Generell lässt sich sagen, dass sich die Kosten für die Lager von durchschnittlich 300 Franken pro Kind und Woche kaum verändert haben. Während früher die Eltern meist den grössten Teil bezahlt haben, wird nun vermehrt die öffentliche Hand und somit der Steuerzahler zur Kasse gebeten.
SRF 4 News, Heute Morgen, 11.2.2020, 6:00 Uhr