- Die USA verlängern eine Ausnahmeregelung für Geschäfte mit dem chinesischen Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei um weitere 90 Tage. Dies teilte das Handelsministerium mit.
- Dieser Aufschub erlaubt es US-Unternehmen, wie zum Beispiel Google, weiterhin mit Huawei Geschäfte zu machen.
- Wer also ein Smartphone des chinesischen Konzerns Huawei besitzt, erhält auch in den kommenden drei Monaten alle Updates für das Betriebssystem Android.
US-Präsident Donald Trump hatte im Mai ein Handelsverbot verhängt und dies mit Sicherheitsbedenken gegenüber Huawei begründet. Die USA fürchten nach eigenen Angaben, dass China Huawei-Technik zur Spionage nutzen könnte. Die Pekinger Führung weist dies zurück.
Ausfälle in ländlichen Gegenden vermeiden
Seit dem Verbot wurden immer wieder Ausnahmeregelungen erlassen, mit denen Huawei weiter Zulieferprodukte von US-Unternehmen kaufen kann, um bereits bestehende Kunden zu bedienen. Wer US-Technik an Huawei verkaufen oder transferieren will, muss eine Lizenz erwerben.
Die Regierung will mit der verlängerten Ausnahmeregelung verhindern, dass Verbraucher vor allem in ländlichen Regionen Amerikas durch Netzausfälle Nachteile des Embargos hinnehmen müssen. «Die temporäre Generallizenz erlaubt es Netzbetreibern, ihre Dienste Kunden in den entlegensten Gegenden der USA zur Verfügung zu stellen, die sonst im Dunkeln sässen», erklärte Handelsminister Wilbur Ross. Sein Ressort werde aber die Technologie-Importe strengstens überwachen.
Ungelöster Handelsstreit
Der Entscheid der US-Regierung dürfte auch darauf abzielen, die laufenden Handelsgespräche mit China nicht zu torpedieren. Die beiden Länder ringen derzeit um eine Einigung in ihrem seit mehr als einem Jahr andauernden Handelsstreit.
Der chinesische Konzern Huawei ist ein führender Ausrüster von Mobilfunk-Netzen unter anderem in Europa und der zweitgrösste Smartphone-Anbieter der Welt.