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Betrug und Industriespionage USA erheben Anklage gegen Huawei

  • Das amerikanische Justizministerium hat Anklage gegen den chinesischen Telekom-Konzern Huwaei erhoben – unter anderem wegen Bankbetrug und Industriespionage.
  • Die USA verlangen zudem die Auslieferung der in Kanada gefangen gehaltenen Huawei-Managerin Meng Whanzou.
  • Das gab der geschäftsführende US-Justizminister Matthew Whitaker am Montagabend in Washington bekannt.

Huawei wird vorgeworfen, sich unter anderem Betriebsgeheimnisse von T-Mobile illegal angeeignet zu haben. Dem Unternehmen würden insgesamt 13 mutmassliche Vergehen zur Last gelegt, teilte das US-Justizministerium mit.

Im Zentrum steht die Tätigkeit der Huawei-Tochter Skycom im Iran. In diesem Zusammenhang verlangen die USA auch offiziell die Auslieferung der in Kanada inhaftierten Finanzchefin des chinesischen Konzerns, Meng Wanzhou.

Meng Whanzou
Legende: Die Huawei-Managerin Meng befindet sich zurzeit in Kanada. Keystone

Huawei dementiert Spionagevorwürfe

Westliche Geheimdienste unter Federführung der USA werfen Huawei und dem kleineren Anbieter ZTE vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen. Sie haben den Verdacht, deren Ausrüstung oder Handys könnten Spionen dazu dienen, an Staats- oder Firmengeheimnisse zu gelangen. Huawei hatte die Spionagevorwürfe in der Vergangenheit vehement zurückgewiesen.

Sicherheitskommission schaltet sich ein

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Auch in der Schweizer Politik wirft die Geschäftstätigkeit von Huawei Fragen auf. In einer ihrer kommenden Sitzungen will sich nun die Sicherheitskommission des Ständerates mit dem chinesischen Mobilfunkausrüster befassen.

Der Kommissionspräsident bestätigte eine entsprechende Meldung des Welschschweizer Radios. Die Kommission will voraussichtlich im April Experten befragen und danach entscheiden, ob weitere Massnahmen angestrengt werden sollen.

In der Schweiz arbeiten Swisscom (im Bereich Glasfaser) und Sunrise (im Bereich Mobilfunk) mit dem chinesischen Konzern zusammen. (meyp)

US-Handelsminister Wilbur Ross wies darauf hin, dass die Verfolgung dieser Straftaten in keinem Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen China und den USA über den Handelskonflikt stehen. Dort soll es noch in dieser Woche in die nächste Runde gehen.

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