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Birkenstock geht an die New Yorker Börse
Aus 10 vor 10 vom 10.10.2023.
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Börsengang von Birkenstock Sandalen auf dem New Yorker Parkett

Von der Öko-Nische an die Wallstreet: Die deutsche Sandalenfirma Birkenstock ist nun an der US-Börse.

Von der Fassade der New York Stock Exchange NYSE hing am Mittwoch ein grosses Banner: Birkenstock 1774. Die NYSE selbst wurde 1792 – also 18 Jahre später – gegründet. Die Händler auf dem Parkett bekamen Sandalen geschenkt. Üblicherweise sind die Kleidungsvorschriften auf dem Parkett strikt. Turnschuhe und Sandalen sind eigentlich nicht erlaubt.

Grosses Banner mit der Aufschrift «Birkenstock Sicne 1774» prangert an der New Yorker Börse
Legende: Birkenstock reitet derzeit auf einer Welle des Erfolgs. In der Schlussszene des gleichnamigen Kinofilms trät sogar Barbie rosa Sandalen des Herstellers. IMAGO/Guerin Charles/ABACA

Aber am Mittwoch gab es eine Ausnahme. Das deutsche Unternehmen hat sich gegen einen Börsengang in Frankfurt und für New York entschieden. An der Wall Street fliesst das Geld einfacher als in Europa.

Birkenstock ist Teil eines Mode-Imperiums

Birkenstock hat die konservativere Variante gewählt und bringt die Aktien für 46 Dollar pro Stück auf den Markt. Die Handelsspanne lag bei 44 bis 49 Dollar. Mit den 46 Dollar spielt der Schuhhersteller 1.5 Milliarden Dollar ein und erhält eine Marktbewertung von 8.6 Milliarden Dollar.

Birkenstock stolpert auf New Yorker Börsenparkett

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Das Börsendebüt des Sandalenherstellers Birkenstock in New York ist gefloppt. Erst vier Stunden nach Beginn des Handels konnte ein erster Kurs für die Aktien ermittelt werden – ungewöhnlich spät. Dieser lag dann mit 41 US-Dollar um fünf Dollar oder fast elf Prozent unter dem Ausgabepreis von 46 Dollar. Investoren, die die Aktien im Vorfeld gezeichnet hatten, drohen also bereits am ersten Handelstag herbe Verluste.

Das liegt auf Augenhöhe mit der Schweizer On Holding, die vor fast exakt zwei Jahren an die New Yorker Börse gekommen war. Der Anbieter von Plastikschuhen Crocs, der auch an der NYSE gehandelt wird, hat einen Marktwert von fünf Milliarden Dollar.

Blick von unten auf Händler an der New Yorker Börse, die Sandalen von Birkenstock tragen
Legende: Zum Ausgabepreis wurde Birkenstock mit 8.64 Milliarden US-Dollar bewertet AP Photo/Richard Drew

So romantisch die Geschichte vom fast 250-jährigen deutschen Sandalenhersteller klingt, dahinter stecken einflussreiche Finanzinvestoren.

Vor zwei Jahren hatte die Private Equity Gesellschaft Catterton Birkenstock gekauft. Die US-amerikanische Gesellschaft hatte vor einigen Jahren wiederum mit dem Private Equity Arm von LVMH, also dem französischen Modeimperium von Multimilliardär Bernard Arnault, fusioniert. Catterton hatte vor zwei Jahren 4.3 Milliarden Dollar für Birkenstock bezahlt.

Aktienkurs: mahnendes Beispiel On

Ob der Börsengang ein Erfolg wird, zeigt sich in den kommenden Wochen. Jüngste Börsengänge wie Instacart oder der Chipdesigner Arm waren am ersten Handelstag deutlich gestiegen. Doch in den Wochen danach kühlten die Kurse ebenso deutlich ab.

Mehrere Personen jubeln mit hochgehaltenen Birkenstock-Sandalen auf Podium an der New Yorker Börse
Legende: Birkenstock-Chef Oliver Reichert (Mitte) bei Handelsbeginn an der New Yorker Börse (11.10.23) AP Photo/Richard Drew

Die Aktie von On notierte am Mittwoch mit rund 24 Dollar exakt da, wo die Aktie im September 2021 in den Handel gestartet war. Für Schuhhersteller im oberen Preissegment ist es kein ganz leichtes Umfeld. Die Konsumenten haben mit höheren Preisen und teureren Krediten zu kämpfen.

Birkenstock konnte den Umsatz in der Pandemiezeit jedoch deutlich steigern. 2020 wurde ein Umsatz von 771 Millionen Dollar verbucht. 2022 waren das 1.3 Milliarden Dollar.

10vor10, 10.10.2023. 21:50 Uhr

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