Man werde sich von einer gewissen Anzahl Mitarbeitern trennen müssen, sagte Co-Geschäftsführer Jan Wurzbacher im Interview am 14. Mai. Und: «Es ist so, dass unsere finanziellen Mittel nicht unendlich sind.» SRF veröffentlichte an diesem Tag, dass eine Massenentlassung anstehe.
Es trifft 78 Stellen in der Schweiz
Nun wird klar, um welches Ausmass es geht. Das Unternehmen hat derzeit 498 Angestellte. Bis zu 106 Stellen werden gestrichen, 78 davon in der Schweiz. Das Zürcher Start-up teilt auf seiner Website mit, man verhandle in der Schweiz weiterhin über einen Sozialplan.
Climeworks hat Anlagen entwickelt, die CO₂ aus der Luft absaugen und im Boden speichern. Inzwischen sind zwei Anlagen in Island in Betrieb.
Zahlen zeigen, dass diese sehr viel weniger CO₂ einfangen, als das Unternehmen erwartet hatte. Die Anlage «Mammoth» etwa sollte über 36'000 Tonnen CO₂ pro Jahr aus der Atmosphäre saugen können. Im ersten Jahr seien es aber gerade einmal 105 Tonnen CO₂ gewesen, sagt der isländische Journalist Bartmar Alexandersson.
Besonders problematisch ist zudem, dass ein grosses Projekt in den USA auf Eis liegt. Laut Jan Wurzbacher habe man eine Zusage vom US-Department of Energy gehabt für ein Volumen von 500 Millionen US-Dollar. 2026 sollte Baubeginn sein.
Die neue US-Regierung arbeitet gegen Klimaprojekte. Ob das Climeworks-Projekt gestoppt werde, kann das Unternehmen nicht sagen. Es fehlten teilweise die Ansprechpartner, weil die Trump-Administration viele Behördenangestellte entlassen hat.
Namhafte Investoren
Climeworks hat namhafte Investoren wie die Bill-Gates-Stiftung, aber auch Schweizer Firmen wie Swiss Re oder die Zürcher Kantonalbank. Hinzu kommen mehr als 20'000 Privatinvestoren. Derzeit kann das Unternehmen seine hohen Versprechungen nicht einlösen.