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Massiver Stellenabbau bei Swiss
Aus Tagesschau vom 06.05.2021.
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Folgen der Coronakrise Swiss will weitere 780 Mitarbeitende entlassen

  • Die Fluggesellschaft Swiss baut aufgrund der anhaltenden weltweiten Corona-Pandemie den Personal- und den Flottenbestand ab.
  • Von betrieblichen Kündigungen wären potenziell bis zu 780 Mitarbeitende am Boden und beim fliegenden Personal betroffen, teilt die Lufthansatochter mit.
  • Die Flotte von 90 Flugzeugen soll um 15 Prozent gegenüber 2019 reduziert werden.

Die am Donnerstag angekündigten Massnahmen, mit denen die Swiss rund 500 Millionen Franken einsparen will, kommen nicht überraschend. Die Fluggesellschaft hatte bereits im April bei der Präsentationen der Quartalszahlen die Prüfung einer «signifikante Redimensionierung» angedeutet.

Gefahr eines Groundings wie 2001 gering

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SRF-Wirtschaftsredaktor Matthias Heim schätzt, dass die Gefahr eines Groundings der ganzen Flotte – wie etwa 2001 bei der Swissair – derzeit noch gering ist. Aber er gibt zu bedenken: «Wie das in ein paar Monaten ausschaut, ist natürlich eine ganz andere Frage. Es ist klar, dass die Swiss sicherlich nicht Quartal für Quartal Hunderte von Millionen Franken verbrennen kann. So kann die Flugindustrie eigentlich nur hoffen, dass eine Erholung möglichst rasch kommt. Aber es ist auch klar, dass die Zeiten, wie sie noch vor der Pandemie herrschten, nicht mehr so rasch zurückkommen werden.»

Das hat auch drastische Konsequenzen für die Mitarbeitenden. Die Flottenverkleinerung hätte eine Reduktion von insgesamt rund 1700 Vollzeitstellen oder über 20 Prozent zur Folge, schreibt die Swiss. Durch die seit 2020 eingeleiteten Stellenabbaus über freiwillige Massnahmen und natürliche Fluktuation fielen allerdings bereits mehr als 1000 Vollzeitstellen weg.

Damit sei ein weiterer Personalabbau aber voraussichtlich dennoch nicht zu vermeiden, hält die Swiss fest. Die beabsichtigte Redimensionierung von bis zu 780 Mitarbeitenden (650 Vollzeitstellen) könnte rund 200 Mitarbeitende beim Bodenpersonal, 60 in der Technik, 400 beim Kabinenpersonal und 120 im Cockpit treffen.

Flottenverkleinerung um 15 Prozent

Auf der Kurz- und Mittelstrecke würde sich die Anzahl Flugzeuge unter anderem durch die Ausflottung von Maschinen von 69 auf 59 reduzieren. Im Langstreckenbereich beabsichtigt Swiss die Flotte von 31 auf 26 Flugzeuge zu verkleinern. Dabei würden fünf Flugzeuge aus der Airbus-Familie ausser Betrieb genommen werden.

Swiss Management rechtfertigt sich

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Die Situation für die Fluggesellschaft Swiss bleibt auch weiterhin schwierig. «Der Aufbau unserer Kapazitäten im Markt verzögert sich», sagte CEO Dieter Vranckx an einer Telefonkonferenz zu den angekündigten Abbaumassnahmen. Auch im zweiten Quartal werde die Swiss noch Verluste schreiben.

Derzeit fliege die Swiss noch immer mit einem Viertel ihrer Kapazität, sagte auch Finanzchef Markus Binkert. Für das dritte Quartal mit dem wichtigen Sommergeschäft erwarte die Swiss derzeit eine Kapazität von 50 bis 55 Prozent. In dieser Grössenordnung könne die Swiss zumindest «cashneutral» fliegen, sagte Binkert.

Den vorgehsehen Abbau der Flotte um rund 15 Prozent rechtfertigten die Manager vor allem damit, dass eine Rückkehr zu einer Situation wie vor der Pandemie kaum mehr zu erwarten sei. So rechnen sie im Jahr 2023 mit einer Nachfrage nach Buchungen, die rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen dürfte. Überproportional dürfte vor allem die Nachfrage nach Geschäftsreisen abnehmen.

Audio
Swiss-Abbau grösser als erwartet: Droht ein Grounding?
aus Info 3 vom 06.05.2021. Bild: Keystone
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SRF 4 News, 6.5.2021, 11:00 Uhr;

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