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Nestlé kündigt bessere Überwachung an – Umweltschützer sind skeptisch
Aus HeuteMorgen vom 15.09.2018.
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Folgen der Palmöl-Produktion Nestlé baut auf Satelliten-Kontrolle

Schokolade, Margarine, Kekse, Körperpflegeprodukte oder Waschmittel: Oft enthalten sie Palmöl. Das Öl, das aus dem Fruchtfleisch der Palmen gewonnen wird, ist immer wieder in der Kritik, unter anderem weil dafür Regenwald abgeholzt wird.

Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der in sehr vielen seiner Produkte Palmöl verwendet, will nun die Wälder per Satellit besser überwachen und verhindern, dass Regenwald zur Produktion von Palmöl abgeholzt wird. Umweltschützer sind allerdings skeptisch.

Nestlé setzt auf schwarze Liste

Auf Satellitenbildern von Landschaften kann Nestlé erkennen, wenn sich ein Wald in eine Plantage verwandelt. Die verantwortlichen Zulieferer könnten sie dann auf eine Schwarze Liste setzen, sagt Benjamin Ware. Er ist bei Nestlé verantwortlich für den verantwortungsvollen Einkauf von Rohstoffen.

Doch noch viel wichtiger sei es, herauszufinden, warum Wald abgeholzt worden war und das in Zukunft zu verhindern. Dabei stützt sich Nestlé auf Satellitenbilder und ein System zur Auswertung der Bilder, das von Airbus und der Organisation «The Forest Trust» entwickelt wurde, die sich gegen die Regenwald-Abholzung einsetzt.

Soziale Probleme, Landkonflikte, Korruption

Eine bessere Übersicht über die Abholzung: Das sei ein Schritt in die richtige Richtung. Doch viele Probleme in Zusammenhang mit Palmöl seien damit noch nicht gelöst, sagt Thomas Braunschweig von der Nichtregierungsorganisation «Public Eye». «Diese grossen Palmöl-Plantagen verursachen natürlich gerade auch im sozialen Bereich grosse Probleme. »

Er denke hier an Landkonflikte, an Korruption, an Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen. «Diese Probleme müssten natürlich auch sehr systematisch angegangen werden.» Die sozialen Probleme gehe man in separaten Projekten an, heisst es dazu bei Nestlé.

Monokulturen verhindern Nahrungsmittelproduktion

Judith Reusser von der Nichtregierungsorganisation «Swiss Aid» sieht trotzdem noch Handlungsbedarf bei der Palmölproduktion. Unter anderem gelte es zu verhindern, dass die Bevölkerung zu wenig Nahrung produziert, weil sie nur auf das Exportprodukt Palmöl setze. «Es ist sicher so, dass wenn die Nachfrage weiterhin steigt und auch Nestlé Wachstumspläne hat, dass das unvereinbar ist mit einer stabilen Situation in diesen Ländern.»

Die Probleme mit dem Palmöl sind also noch nicht gelöst, auch wenn die Überwachung der Wälder per Satellit zeigt, dass auch grosse Konzerne wie Nestlé sich darum bemühen, etwas gegen die Kritik an den Inhaltsstoffen ihrer Produkte zu tun.

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