Zum Inhalt springen

GAV-Verhandlungen Swiss-Piloten kritisieren die Anpassungen beim variablen Lohn

Mit dem Vorschlag des neuen GAV würde ein wesentlicher Lohnbestandteil für die Swiss-Piloten faktisch wegfallen.

Die Piloten und Pilotinnen von Swiss haben den Entwurf für einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) abgelehnt. Nun weiss man mehr über die konkreten Streitpunkte. So wird kritisiert, dass man den Arbeitsplan zu spät erhalte oder dass der Lohn teilweise zu variabel sei.

Am Sonntag war bekannt geworden, dass die Pilotinnen und Piloten der Swiss den Entwurf zu einem neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) durch die Swiss abgelehnt haben – mit über 80 Prozent der Stimmen. Damit fliegen die Pilotinnen und Piloten der Swiss weiterhin vertragslos.

Ein entscheidender Kritikpunkt: Der variable Lohnbestandteil. In guten Zeiten wird dieser ausbezahlt, in schlechten nicht. Die Schwelle, um diesen variablen Anteil zu erhalten, passt die Swiss im GAV-Vorschlag so an, dass dieser laut Piloten-Gewerkschaft Aeropers faktisch gestrichen würde.

Swiss spricht von verbesserten Lohnbedingungen

Thomas Steffen, Vorstandsmitglied von Aeropers, nimmt gegenüber SRF Stellung: «In den ganz guten Jahren der Swiss konnte das bei gewissen Gruppen bis zu 20 Prozent ausmachen. Und das ist doch eine beachtliche Summe und war Bestandteil des Vertrages. Für uns war immer klar, dass diese Zahlungen nur in guten Jahren stattfinden. Und genau da hatte auch der GAV 2018 seine Funktion erfüllt, weil diese bis zu 20 Prozent sind weggefallen.»

Zudem habe Aeropers den Eindruck, die Swiss wolle so den Pilotinnen und Piloten in Zukunft, wenn es der Firma wieder besser ginge, weniger Geld bezahlen.

Einen Vorwurf, den Swiss nicht nachvollziehen kann. Oliver Buchhofer, Leiter Flugbetrieb Swiss, sagt: «Das ist nicht korrekt. Der variable Teil fällt nicht weg. Es gibt sogar zwei Modelle: Eines davon ist unverändert und das andere Modell wurde angepasst. Wenn der Geschäftsverlauf weniger gut ist, dann fällt der Lohn etwas tiefer aus. Wenn er gut ist, etwas höher als bisher im Vertrag.»

Noch ist keine Lösung auf dem Tisch. Die Verhandlungen werden darum fortgesetzt. Und die Pilotinnen und Piloten werden weiter vertragslos um die Welt fliegen.

Tagesschau, 02.08.22, 19:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel