- Die SBB hat mit täglich 1.41 Millionen Menschen im ersten Halbjahr so viele Passagiere wie noch nie transportiert.
- In den ersten sechs Monaten hat sie einen Gewinn von 48 Millionen Franken erwirtschaftet – leicht weniger als im ersten Halbjahr 2024.
- Höhere Unterhaltskosten für Rollmaterial und rückläufige Güterverkehrserträge hätten das Ergebnis belastet, teilt die SBB mit.
Mit einem Gewinn von 48 Millionen Franken liegt das Halbjahresergebnis der SBB knapp unter demjenigen der Vorjahresperiode: Damals erreichte es 51 Millionen Franken.
International schmerzen uns hier die Baustellen.
Die Zahlen im Güterverkehr bereiteten «weiterhin Sorgen», hiess es weiter. Er sei nur überlebensfähig, wenn er sich neu ausrichte. Im Güterverkehr erhöhte sich der Verlust im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 denn auch um vier Millionen auf rund 47 Millionen Franken – bedingt durch rückläufige Mengen im Binnen- und Transitverkehr.
Im internationalen Güterverkehr verzeichnete das Bahnunternehmen einen Rückgang von 7.5 Prozent, beim Binnenverkehr waren es 6.5 Prozent. «International schmerzen uns hier die Baustellen», sagte SBB-Finanzchef Franz Steiger vor den Medien. «Es ist uns aber gelungen, den Rückgang bei den Güterverkehrserträgen zu dämpfen, indem wir auf der Kostenseite Massnahmen ergreifen konnten.»
So viele Reisende wie noch nie
Mehr Reisende, daraus resultierende höhere Personenverkehrserträge und ein besseres Ergebnis bei den Immobilien wirkten sich im ersten Halbjahr 2025 zwar positiv aus, hiess es weiter. Die steigende Nachfrage erfordere aber auch wirtschaftliche und kundenfreundliche Angebotsausbauten. Insgesamt beförderte die SBB 2025 bisher 1.41 Millionen Reisende täglich – also 4.8 Prozent mehr als noch in der Vorjahresperiode und damit so viele wie noch nie.
Die Wiedereröffnung des Gotthard-Basistunnels nach der Güterzugentgleisung im August 2023 habe zu der Entwicklung beigetragen, sagte CFO Steiger. Allerdings schwächte sich das Wachstum beim Reiseaufkommen laut der SBB insgesamt ab. Beim Personenverkehr sank das Ergebnis im Fernverkehr im Vergleich mit dem Vorjahr um 21 Millionen auf 11.3 Millionen Franken. Zurückzuführen ist das auf umsatzbedingt höhere Deckungsbeiträge an die Infrastruktur sowie gestiegene Unterhaltskosten für Rollmaterial.
Im Regionalverkehr nahm das Ergebnis um 33 Millionen Franken ab, was zu einem Defizit von 38.9 Millionen Franken führte. Dies war laut der SBB ebenfalls bedingt durch höhere Deckungsbeiträge und Kosten, unter anderem für die Kundenbegleitung. Trotz so vieler Reisenden wie noch nie entwickelte sich weiter auch der Verkauf des Generalabonnement (GA) laut der SBB rückläufig auf 420'000 Stück – ein Minus von 2.9 Prozent im Vergleich mit 2024. Halbtaxabos waren derweil 6.1 Prozent mehr im Umlauf als im ersten Halbjahr des letzten Jahres – insgesamt 3.42 Millionen Stück. Eine Zunahme beim Halbtax Plus ging derweil teilweise zulasten des GA.
Schuldenlast bleibt hoch
Die SBB kämpft aber weiterhin mit einer hohen Schuldenlast von 11.4 Milliarden Franken. Die Verschuldung blieb trotz des Bundesbeitrags für die während der Covid-19-Pandemie resultierenden Verluste hoch. Aus diesem Grund muss das Unternehmen bis 2030 sechs Milliarden Franken einsparen, um die Finanzen zu stabilisieren.