Zum Inhalt springen

Grossbank am Paradeplatz Wie viel Schweiz steckt noch in der Credit Suisse?

Die neue Führung der CS muss nicht nur die Geschicke der Bank leiten, sondern auch ihre Aktionäre zufrieden stellen. Eine Übersicht.

Die Credit Suisse (CS) gehört mehrheitlich grossen Finanzinvestoren. Schätzungsweise 80 Prozent von ihnen haben ihren Sitz im Ausland. Jetzt muss ihnen das Schweizer Führungsteam Thomas Gottstein (CEO) und Verwaltungsratspräsident Urs Rohner die Absetzung von Konzernchef Tidjane Thiam erklären.

Eine schwierige Aufgabe, denn einige der Investoren haben deutlich vor diesem Schritt gewarnt. Ein Blick auf die wichtigsten Aktionäre.

Harris Associates: Der amerikanisch-französische Vermögensverwalter besitzt laut eigenen Angaben 8.4 Prozent an der CS. Harris ist auch an zahlreichen anderen Schweizer Konzernen beteiligt. Der Investor setzte sich lautstark für Thiam ein und bezeichnete Rohner als Hypothek für die Bank. Er habe etliche Rechtsstreitigkeiten zu verantworten und sei das eigentliche Problem.

Qatar Holding: Der Staatsfonds des Emirats Katar besitzt über fünf Prozent der CS-Aktien. Er hat sich bisher nicht zu den Überwachungsfällen geäussert.

Norges Bank: Der Staatsfonds von Norwegen hält eine Beteiligung von rund fünf Prozent. Auch er hat zum Fall bisher nicht Stellung genommen.

Olayan Group: Die Investmentgruppe aus Saudi-Arabien hält ebenfalls rund fünf Prozent. Auch sie schwieg bisher.

Blackrock: Der grösste unabhängige Vermögensverwalter der Welt hält circa 4 Prozent an der Credit Suisse. Zur Sache geäussert hat sich Blackrock bisher noch nicht.

Silchester International Investors: Die Investment-Gesellschaft aus London kommt auf gut drei Prozent. Sie drohte Rohner, sollte dieser Thiam fallen lassen.

Eminence Capital: Der Grossinvestor aus New York hält weniger als drei Prozent der Credit-Suisse-Aktien. Er soll dem CS-Verwaltungsrat gar mit Klagen gedroht haben, sollte dieser Thiam absetzen.

CS-Aktien leicht im Plus

Box aufklappen Box zuklappen

Die Aktien der zweitgrössten Schweizer Bank brachen nach dem angekündigten Chefwechsel von Tidjane Thiam zu Thomas Gottstein anfänglich um rund 5 Prozent ein. Sie konnten die Verluste aber im Tagesverlauf wettmachen. Ganz kurz vor Handelsschluss drehte das Papier gar ins Plus und schloss 0.2 Prozent höher als am Vortag.

Tagesschau am Mittag, 07.02.2020, 12.45 Uhr

Meistgelesene Artikel