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Halbjahreszahlen der SNB Schweizerische Nationalbank mit Verlust von fast 100 Milliarden

  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) vermeldet fürs erste Halbjahr einen Verlust von 95.2 Milliarden Franken.
  • Im ersten Quartal 2022 betrug das Minus der SNB 32.8 Milliarden, im zweiten Quartal nun 62.4 Milliarden.
  • Vor allem Kursverluste auf Aktien und Zinspapieren waren verantwortlich dafür.

Ganz überraschend kommen die roten Zahlen nicht: Mit hohen Verlusten war gerechnet worden. Allerdings ist die Zahl noch etwas höher, als Ökonomen im Vorfeld geschätzt hatten. Es handelt sich um den grössten Verlust der SNB in ihrer über 100-jährigen Geschichte.

Grund für den riesigen Verlust ist vor allem die schwache Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Auf den hohen Reserven der SNB von aktuell gegen 1000 Milliarden Franken führen kleinste Bewegungen zu hohen Gewinnen oder Verlusten für die Nationalbank.

Die Schweizerische Nationalbank in Bern.
Legende: Die Schweizerische Nationalbank in Bern. KEYSTONE/Peter Klaunzer

Während sich auf den Fremdwährungspositionen im Halbjahr ein Minus von 97.4 Milliarden einstellte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsgewinn von 2.4 Milliarden. Auf den Frankenpositionen erzielte die Notenbank ein kleines Plus von 35.1 Millionen Franken.

Die SNB betonte wie üblich, ihr Ergebnis sei überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.

Konsequenz für Ausschüttungen noch unklar

Was das Ergebnis für die Ausschüttungen der SNB an Bund und Kantone heisst, kann man denn auch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen, da diese allein abhängig vom Jahresergebnis respektive einem Bilanzgewinn per Ende Jahr sind.

Klar aber ist: Wenn es nicht zu einer deutlichen Erholung an den Finanzmärkten kommt, sind die Ausschüttungen an Bund und Kantone akut gefährdet.

Ausschüttungen: So funktioniert der Mechanismus

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Die Ausschüttungen an Bund und Kantone erfolgen aufgrund einer Vereinbarung zwischen Bund und Nationalbank von Anfang 2021. Demnach besteht die Gewinnausschüttung aus einem Grundbetrag von 2 Milliarden Franken, der ausgeschüttet wird, sofern ein Bilanzgewinn von mindestens 2 Milliarden Franken vorhanden ist.

Hinzu kommen vier mögliche Zusatzausschüttungen von je 1 Milliarde Franken, wenn der Bilanzgewinn 10, 20, 30 oder 40 Milliarden Franken erreicht. Letztes Jahr gab es eine Gewinnausschüttung von 6 Milliarden Franken, die zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone ging.

Zwar beläuft sich die für die Zahlungen relevante Ausschüttungsreserve nach dem Jahresergebnis 2021 auf hohen 102 Milliarden Franken. Wenn sich die Finanzmärkte im zweiten Semester aber nicht deutlich erholen, sind diese bald aufgebraucht.

2021 schrieb Nationalbank Gewinn

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Im Jahr 2021 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Gewinn von über 26 Milliarden Franken erzielt. Damals fielen das erste und das zweite Quartal positiv und das dritte und vierte Quartal negativ aus. Im Jahr davor betrug der Gewinn gut 20 Milliarden.

Es gibt aber auch Jahre mit hohen Verlusten, was jeweils vor allem mit einer schwachen Börsenentwicklung oder einem sehr starken Franken zu tun hat. 2018 oder 2015 etwa waren solche Jahre: Da mussten die hiesigen Währungshüter Verluste von knapp 15 Milliarden respektive von über 23 Milliarden ausweisen.

SRF 4 News, 29.07.2022, 08:00 Uhr ; 

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