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Hunderte Stellen gestrichen Swiss-Abbau trifft Kabinen- und Bodenpersonal

Fast 500 Swiss-Angestellte verlieren definitiv ihren Job. Verschont bleibt das Cockpit-Personal beim Stellenabbau.

550 Kündigungen verschickt die Swiss. Das ist das Ergebnis des Konsultationsverfahrens mit den Gewerkschaften. Von den 550 Betroffenen können allerdings deren 58 trotz Kündigung bleiben. Sie arbeiten entweder mit reduzierten Pensum weiter oder in einer neuen Funktion. Knapp 500 Angestellte verlieren aber definitiv ihren Arbeitsplatz bei der Swiss.

Pilotenkündigung abgeblasen

Auffällig ist, dass niemand im Cockpit entlassen wird, obschon die Swiss ursprünglich auch hier 120 Stellen hätte streichen wollen. Ist das eine Folge des Kündigungsschutzes, den das Cockpit-Personal in ihrem Gesamtarbeitsvertrag festgeschrieben hat?

Insgesamt 1700 Stellen gestrichen

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Legende: Keystone

Insgesamt wird die Swiss bis Ende Jahr laut eigenen Angaben insgesamt rund 1700 Vollzeitstellen abgebaut haben, davon zwei Drittel über freiwillige Massnahmen und durch die natürliche Fluktuation. Damit schrumpft der Personalbestand um über ein Fünftel gegenüber dem Bestand vor der Pandemie. Die Flotte im Umfang von 90 Flugzeugen wird um 15 Prozent verkleinert – fünf Langstreckenflieger und zehn Kurzstreckenflieger werden ausgeflottet. Dabei sei Helvetic überproportional betroffen, schreibt Swiss. Durch die Massnahmen bei der Anzahl Flugzeuge und Flüge will die Fluggeselschaft insgesamt 500 Millionen Franken einsparen. (sda)

Die Swiss winkt auf Anfrage von SRF ab: Man habe sich aus betriebswirtschaftlichen Gründen auf eine andere Lösung geeinigt. Statt teuer ausgebildete Pilotinnen und Piloten zu entlassen, würden alle Pilotinnen und Piloten ihr Pensum auf Anordnung um bis zu zwölf Prozent reduzieren.

Kabinen- und Bodenpersonal muss bluten

Anders sieht es in der Kabine, am Boden und bei der Technik aus. In diesen Bereichen verlieren fast 500 Angestellte ihre Jobs. Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals, Kapers, reagiert enttäuscht.

Ein Wort von Swiss-Chef Vranckx

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Legende: swiss

Swiss-Chef Dieter Vranckx bedauert es laut der Mitteilung «ausserordentlich, diese einschneidenden Massnahmen aufgrund der strukturellen Veränderungen in der Luftfahrt ergreifen zu müssen: Es tut mir für alle Mitarbeitenden sehr leid, die von einer Kündigung betroffen sind. Wir sind aber überzeugt, dass dies der richtige Weg ist, um den Bankenkredit zurückzahlen zu können und die Swiss wieder investitions- und wettbewerbsfähig aufzustellen.»

Man habe gehofft, dass nach den einschneidenden Sparmassnahmen, denen man vor einigen Monaten zugestimmt habe, ein Stellenabbau verhindert werden könne, heisst es von Kapers.

Unzufriedene Arbeitnehmervertreter

Auch bei der Gewerkschaft VPOD, die das Bodenpersonal vertritt, ist die Ernüchterung gross. Sie kritisiert in einer Medienmitteilung den Ablauf der Konsultation und will mit den Betroffenen die Kündigungen als «missbräuchlich» anfechten.

Schliesslich entwickle sich der Luftverkehr ja jetzt positiver als zunächst gedacht, schreibt die Gewerkschaft. Anders sieht das die Swiss: Sie ist überzeugt, dass der Luftverkehr mittelfristig 20 Prozent tiefer zu liegen kommt als vor der Pandemie. Und für das Gesamtjahr 2021 rechnet die Swiss mit einem Angebot von rund 40 Prozent im Vergleich zu 2019.

SRF 4 News, Rendez-vous vom 15.6.2021, 12.30 Uhr

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