- Nach dem durch den Lockdown bedingten Einbruch bei den Logiernächten steigen die Übernachtungszahlen, liegen aber weiterhin unter dem Vorjahresniveau.
- Hotellerie und Parahotellerie wollen Gäste mit besonders gründlichen Schutzkonzepten anlocken.
Die Coronakrise verändert die Hotellerie und Parahotellerie nachhaltig. Nun steht die Hygiene im Fokus. Strengere Reinigungsmassnahmen sollen helfen den Gästen die Angst vor Ansteckungen zu nehmen. Damit gehen sie weiter als das Standard-Schutzkonzept vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Geschäftskunden fürchten Viren
In den «B2 Boutique Hotels» wird jedes Zimmer vor dem Check-in maschinell desinfiziert und versiegelt, bis die Gäste das Zimmer beziehen. Das eigens dafür entwickelte Verfahren garantiere eine Desinfektion zu 99.9 Prozent, sagt der Hotelbetreiber Martin Emch.
Diese Covid-19 Situation wird nicht von heute auf morgen verschwinden. Darum haben diese Investitionen einen langfristigen Charakter.
Zusätzlich sind UVC-Filter in der Gebäudelüftung eingebaut. Sie sollen mit ihrer Strahlung die Luft von Keimen reinigen – ein System, das üblicherweise Spitäler oder Arztpraxen verwenden. Mit den Massnahmen wolle man Gäste erreichen, welche ein starkes Sicherheitsbedürfnis haben, erklärt Martin Emch weiter. Gerade Geschäftskunden reagieren auf diese Massnahmen.
Gäste bewerten Sauberkeit
Auch der Kurzzeitvermieter «Airhosted» betreibt zusätzlichen Aufwand für die Hygiene in Corona-Zeiten. Zusätzlich zu dem knapp 40-seitigen Handbuch von der amerikanischen Plattform «Airbnb» wurde ein neues Schutzkonzept ausgearbeitet.
Türgriffe, Lichtschalter - alles was der Gast anfassen kann. Darauf legen wir einen zusätzlichen Fokus.
Im Zuge der Pandemie wurden häufige Berührungspunkte wie Türfallen oder Lichtschalter in den Reinigungskatalog aufgenommen, sagt Lukas Wartmann, Mitgründer von «Airhosted». Im Geschäft mit den Kurzzeit-Vermietungen wie «Airbnb» zählt einzig, wie die Gäste die Sauberkeit auf der Online-Plattform bewerten. Damit will sich das Unternehmen weiterempfehlen.
Hotelgast bezahlt Zusatzreinigung
Die Schutzkonzepte verursachen aber auch zusätzlichen Personalaufwand und Kosten. Bei «B2 Boutique Hotels» stelle man aber fest, dass die Kunden bereit seien, für den Desinfektionsvorgang mehr zu bezahlen.
Martin Emch glaubt, dass sich der Aufwand langfristig auszahle. «Wir rechnen nicht damit, dass die Covid-19 Situation von heute auf morgen verschwindet.»