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Die Bautätigkeit verlangsamt sich – auch wegen Corona
Aus SRF 4 News aktuell vom 28.09.2021. Bild: Keystone
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Immo-Studie der Credit Suisse Zahl der leeren Mietwohnungen nimmt ab

Trotz hoher Preise sind Eigentumswohnungen gefragt. Zugleich stehen weniger Mietwohnungen leer als vor einem Jahr.

Die Coronakrise hat Bewegung in den als träge geltenden Schweizer Wohnungsmarkt gebracht: Gemäss dem Immobilienmonitor der Credit Suisse für das dritte Quartal 2021 beschleunigt die Pandemie den Trend der nachlassenden Bautätigkeit.

Ausserdem sorgen Lieferprobleme bei Baumaterialien für Verzögerungen. Gleichzeitig hielt die Nachfrage nach Wohnungen trotz der Pandemie an. Folge: Zur Jahresmitte standen schweizweit weniger Mietwohngen leer als Mitte 2020.

Noch gut 71'000 leere Wohnungen

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Erstmals seit 2009 sind die vom Bundesamt für Statistik jährlich erhobenen Leerwohnungszahlen im Vorjahresvergleich gesunken: Per 1. Juni 2021 standen schweizweit 71'365 Wohnungen leer, was einer Leerwohnungsziffer von 1.54 Prozent entspricht. Das sind aber immer noch mehr Leerwohnungen als im langjährigen Mittel (1.11 Prozent). Die Zahl der Leerwohnungen nahm insgesamt um 7467 ab. Entgegen dem schweizweiten Trend nahm die Zahl der Leerwohnungen in den Grosszentren aber zu: So stieg dort die Leerwohnungsziffer von 0.47 vor einem Jahr auf 0.55. Erwartungsgemäss weist die Stadt Zürich mit 0.17 die tiefste Leerwohnungsziffer auf.

Die Netto-Zuwanderung in die Schweiz sei 2020 höher ausgefallen als erwartet, sagt Fredy Hasenmaile von der Credit Suisse. «Grund dafür ist aber nicht eine höhere Einwanderung, sondern die Tatsache, dass viele Leute, die praktisch schon auf den gepackten Koffern sassen, wegen der Coronakrise nicht abgewandert sind.»

Viele hätten sich entschieden, vorerst in der Schweiz zu bleiben, vor allem, weil der Arbeitsmarkt hier bessere Aussichten versprochen habe. So sei der Wanderungssaldo 2020 um rund 13'000 Menschen höher ausgefallen als 2019.

Verzögerungen beim Wohnungsbau

Auch hätten Corona-Massnahmen und Lieferengpässe bei wichtigen Baumaterialien teilweise zu Verzögerungen auf den Baustellen geführt, vor allem bei den Mietwohnungen. «Deshalb wurde die eine oder andere Wohnung etwas später fertiggestellt», so Hasenmaile. Das schlage sich in den Wohnungsleerstands-Zahlen nieder.

Zudem sind die Baubewilligungen seit drei Jahren rückläufig – weil sich Investoren stärker zurückhielten und weil es an verfügbarem Bauland mangele, schreibt die CS. Auch handle es sich immer mehr Projekten um Ersatzneubauten. Damit entstünden oft nur wenige zusätzliche Wohnungen.

Keine weitere Abnahme erwartet

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Die CS rechnet nicht damit, dass der Abbau des Leerwohnungsbestands im aktuellen Tempo weitergeht. Zwar nähmen die Baugesuche weiter ab, heisst es in der Immo-Studie. Doch die Auftragsbücher der Bauunternehmen seien noch immer gut gefüllt. Zudem könnte die Bautätigkeit wieder steigen, wenn die pandemiebedingten Produktionseinschränkungen aufgehoben werden.

«Das heisst: In nächster Zeit werden weniger Mietwohnungen gebaut», so Hasenmaile. Der Immobilienspezialist der CS betont aber auch, dass der Wohnungsleerstand bei den Mietwohnungen schweizweit immer noch bei 2.5 Prozent liege. «Das ist erheblich.»

Grosse Nachfrage beim Wohneigentum

Knapp bleibt der Markt für Wohneigentum – wie schon seit Jahren. Das hohe Preisniveau und die verschärften Regulierungsvorschriften für die Vergabe von Hypothekarkrediten hätten den Kreis potenzieller Ersterwerber zwar eingeschränkt. Aber in den letzten Quartalen habe die Nachfrage trotzdem zugenommen, so die Studie.

Dies sei teilweise der Pandemie und dem vermehrten Arbeiten im Homeoffice geschuldet, heisst es. Insgesamt stiegen die Preise im 2. Quartal 2021 um 6.6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Gleichzeitig sanken die Leerstände um 16 Prozent oder 1900 Wohnungen. Die Leerstände bei Wohneigentum belaufen sich auf knapp 0.5 Prozent.

SRF 4 News, 28.09.2021, 10:40 Uhr;

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