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Konsumentenstimmung rekordmässig schlecht
Aus Tagesschau vom 01.11.2022.
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Inflation macht Sorgen Konsumentenstimmung hat sich weiter eingetrübt

  • Die Stimmung der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten hat sich gegenüber dem letzten Quartal weiter eingetrübt.
  • Vor allem die Inflation macht Sorgen.
  • Daher ist auch die Beurteilung der eigenen finanziellen Lage auf einen historischen Tiefstand gesunken.
Eine Person mit Einkaufstaschen.
Legende: Die Stimmung der Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz ist getrübt. Keystone/SINA SCHULDT

Konkret fiel der Index der Konsumentenstimmung, der vierteljährlich erhoben wird, im vierten Quartal (Umfrage Oktober) auf -46.6 von -41.7 Punkten. Er hat damit den tiefsten Stand seit Beginn der Umfrage im Jahr 1972 erreicht, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte.

Wir befinden uns in einer besonderen Situation. Die Unsicherheit ist riesig – geopolitisch wie wirtschaftlich – und die Inflation ist so hoch wie Anfang der 90er Jahren nicht mehr.
Autor: Felicitas Kemeny Leiterin Konjunktur Seco

Zum einen hätten sich die Erwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten weiter eingetrübt. Zum anderen würden die Haushalte ihre finanzielle Lage nochmals deutlich negativer beurteilten als im Vorquartal, schreibt das Seco.

Guter Arbeitsmarkt stützt den Konsum

Felicitas Kemeny, Leiterin Konjunktur vom Seco, sagt: «Wir befinden uns in einer besonderen Situation. Die Unsicherheit ist riesig – geopolitisch wie wirtschaftlich – und die Inflation ist so hoch wie Anfang der 90er Jahren nicht mehr.»

Zur negativen Einschätzung der eigenen finanziellen Lage dürfte laut Seco massgeblich die Entwicklung der Preise beigetragen haben. Die Inflation ist bekanntlich im Juni erstmals seit vielen Jahren über 3 Prozent gestiegen und verharrt seither über dieser Marke. Für einzelne Produktkategorien liegen die Teuerungsraten gar deutlich darüber.

Steigende Energiekosten machen KMU Sorgen

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Die Stimmung unter kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hat sich in den vergangenen Monaten auch in der Schweiz eingetrübt. Sorgen bereiten den KMU etwa die steigenden Energiekosten und die damit verbundenen Konjunkturrisiken.

Im Oktober verharrte der Raiffeisen KMU PMI, ein Konjunkturindikator, im Vergleich zum Vormonat bei 50,0 Punkten, wie es am Dienstag in einer Mitteilung hiess. Die Monate davor hatte der Einkaufsmanagerindex teilweise klar über der 50-Punkteschwelle, also der Grenze zwischen Wachstum und Abschwung, gelegen.

Bei den Subkomponenten habe es im Oktober verglichen mit September jedoch Unterschiede gegeben, hiess es weiter. So stagnierte etwa der Auftragsbestand, nachdem er zuvor zweimal in Folge rückläufig war. Der Subindex dazu kletterte auf 50,0 von zuvor 47,3 Punkten.

Dennoch lasse sich eine Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität erkennen, denn die Daten, so Kemeny, seien stabiler: «Dass die Konsumentenstimmung auf so einem tiefen Niveau liegt, ist nicht normal und ist eben durch die sehr besondere aktuelle Situation geprägt.»

So würde gerade die gute Situation am Arbeitsmarkt den Konsum stützen: «Das ist ein entscheidender Faktor. Im Moment sieht es auch nicht danach aus, als ob es hier zu einem Einbruch kommt.»

Arbeitsplatzsicherheit praktisch unverändert eingeschätzt

Die Befragten gehen auch weiterhin von einer guten Verfassung des Arbeitsmarkts aus. Die Sicherheit der Arbeitsplätze werde gegenüber der letzten Umfrage vom Juli praktisch unverändert bewertet, so das Seco.

Und die weitere Entwicklung der Arbeitslosenzahlen werde zwar etwas weniger optimistisch beurteilt, der entsprechende Teilindex liege aber noch deutlich unter dem langjährigen Mittel.

11 Fragen zum Befinden

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Die Befragung wird jeweils in den Monaten Januar, April, Juli und Oktober bei über 1000 Personen durchgeführt. Dabei werden subjektive Einschätzungen und Erwartungen erhoben, etwa bezüglich der allgemeinen Wirtschaftslage, der finanziellen Situation, der Entwicklung der Preise, der Arbeitsplatzsicherheit usw. Insgesamt werden 11 Fragen gestellt.

SRF 4 News, 01.11.2022, 10:00 Uhr;

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