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Die Schweizer Industrie kommt unter Druck
Aus Rendez-vous vom 17.11.2022. Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
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Konjunkturschwankungen Dämpfer für die Schweizer Industrie

Der Abschwung hat die Wirtschaft erreicht. Die Aufträge aus dem Ausland sind um rund einen Fünftel zurückgegangen.

Der Branchenverband Swissmem bringt es auf den Punkt: Der Abschwung habe die Industrie erreicht, so kommentiert der Verband die jüngsten Zahlen zum dritten Quartal. Und tatsächlich. Die Branche der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie erleidet einen Einbruch bei den Bestellungen: Die Aufträge sind im dritten Quartal um 21 Prozent geschrumpft, im Vergleich zum Vorquartal.

Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher sagt: «Wir sind auf einem relativ hohen Niveau gestartet, denn die Auftragsbücher waren voll. Uns machen die 21 Prozent Auftragsrückgang aus dem Ausland Sorgen, namentlich, weil die Dynamik in den ausländischen Märkten nicht verheissungsvoll ist.»

Krise in den Absatzmärkten

Derzeit profitiert die Industrie zwar noch von den zahlreichen Aufträgen aus der ersten Jahreshälfte. Die Umsätze nehmen nach wie vor zu. Aber wenn nun weniger Bestellungen für Maschinen eintreffen, ist das ein schlechtes Zeichen für die kommenden Monate.

Sorgen bereiten der Branche vor allem die Krisen in den wichtigsten Absatzmärkten. «Unser wichtigster Absatzmarkt ist Deutschland mit fast einem Viertel unserer Exporte. Die deutsche Industrie befindet sich in einer sogenannten Industrierezession. Es gehen wenig Wachstumsimpulse von ihr aus. Leider sieht es in China auch so aus», erklärt Brupbacher.

Wir rechnen nicht damit, dass es zu einer Entlassungswelle kommt.
Autor: Stefan Brupbacher Direktor Swissmem

Die Industrie in der Schweiz bereitet sich nun auf härtere Zeiten vor – einerseits weniger Bestellungen und andererseits steigende Preise für die Energie und die Rohstoffe. «Gewisse Betriebe haben Einstellungsstopps verfügt, andere überlegen sich, ob es Verlagerungsnotwendigkeiten bei gewissen Teilen ihrer Firmen gebe. Wir rechnen nicht damit, dass es zu einer Entlassungswelle kommt», so Brupbacher.

Man rechnet mit keinem massiven Stellenabbau, weil die Betriebe derzeit noch von den zahlreichen Aufträgen aus der ersten Jahreshälfte profitieren.

«August und September waren sehr positiv»

Unter dem Strich erleidet die Industrie also einen Dämpfer. Auch wenn man die übrigen Branchen mitberücksichtigt, dann zeigt sich, dass der gesamte Aussenhandel der Schweiz einen leichten Rückgang verzeichnet. Die Exporte der Schweiz sind im Oktober um gut ein Prozent auf knapp 23 Milliarden Franken geschrumpft.

Matthias Pfammatter vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit relativiert. «Wir haben im Oktober zwar nicht einen sehr hohen, aber doch einen Rückgang zu verzeichnen. Man muss aber ins Feld führen, dass der September und der August sehr positiv ausgefallen sind. Es war zu erwarten, dass eine Verlangsamung stattfinden würde.»

In den kommenden Monaten werde sich zeigen, ob zum Beispiel eine positive Entwicklung in der Pharmabranche die Rückgange in der Maschinenindustrie auffangen können.

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Aus dem Archiv: KOF schraubt Konjunkturprognosen herunter
Aus Tagesschau vom 05.10.2022.
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Rendez-vous vom 17.11.2022; 12:30 Uhr

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