Eine mittlere Krankenkassenprämie wird kommendes Jahr pro Monat 393.30 Franken betragen. Das entspricht einem Anstieg von 4.4 Prozent. Für Erwachsene etwa steigt eine Monatsprämie im Schnitt um 18.50 Franken auf 465.30 Franken. Das entspricht jährlichen Mehrkosten von 222 Franken. Das tut weh im Portemonnaie. Doch es gibt Möglichkeiten, Prämien zu sparen.
Wechsel der Krankenversicherung: Lediglich 8.9 Prozent der Versicherten (0.751 Millionen) wechselten von 2022 auf 2023 die Krankenversicherung. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Gesundheit BAG. Die Zahlen für 2023/ 2024 liegen noch nicht vor. Am wechselfreudigsten war die Altersgruppe zwischen 26 und 45 Jahren. Mit einem Wechsel der Krankenversicherung lassen sich erheblich Kosten sparen, sagt Felix Schneuwly vom Vergleichsdienst Comparis, besonders wenn jemand bei einer teuren Kasse versichert sei: «Das Sparpotenzial liegt zwischen ein paar hundert und über 1000 Franken pro Jahr, wenn man alle drei Sparmöglichkeiten – Kassenwechsel, Franchise erhöhen, alternatives Versicherungsmodell wählen – kombiniert.»
Höhere Franchise: 2024 entschieden sich 45.5 Prozent der Versicherten (mehr als vier Millionen) laut BAG für einen Wechsel der Franchise, also selbst mehr Risiko zu übernehmen. Die Faustregel sei einfach, sagt Felix Schneuwly: «Wer für mehr als 2000 Franken versicherte medizinische Leistungen braucht, wählt die tiefste Franchise und bezahlt die ersten 300 Franken selber. Wer für weniger als 2000 Franken versicherte medizinische Leistungen braucht, wählt die Höchstfranchise, bezahlt die ersten 2500 Franken selber und bekommt einen Prämienrabatt von 1540 Franken pro Jahr.»
Alternatives Versicherungsmodell: Im Jahr 2024 wählten 80.4 Prozent (über sieben Millionen) der Versicherten ein alternatives Versicherungsmodell. Charakteristisch für alternative Versicherungsmodelle ist eine sogenannte Erstanlaufstelle. Das heisst, man kann nicht direkt zu einem Spezialisten oder ins Spital, sondern man muss sich beispielsweise, je nach Modell, an den Hausarzt oder per Telemedizin an den Krankenversicherer wenden. «Mit einem alternativen Versicherungsmodell kann man im Vergleich zur Standardgrundversicherung zwischen 10 und 25 Prozent sparen, ohne Qualitätseinbussen bei der medizinischen Versorgung», sagt Felix Schneuwly. Zudem helfe eine Erstanlaufstelle, Doppelspurigkeiten wie mehrere MRI oder überflüssige Behandlungen zu vermeiden.
Bis Ende Oktober müssen die Krankenkassen die Versicherten über die Prämien für das kommende Jahr informieren. Versicherte haben dann bis Ende November Zeit, ihre Grundversicherung zu wechseln oder ihr Versicherungsmodell anzupassen. Auf dem Prämienrechner www.priminfo des Bundes können Versicherte ihr Einsparpotenzial berechnen.