- Auch Carunternehmen spüren die negativen Auswirkungen des Coronavirus.
- Reisen werden storniert, oder gar nicht erst gebucht.
- Der Nutzfahrzeugverband Astag und betroffene Carunternehmen fordern nun Unterstützung vom Bund.
Die Sitze bleiben bei den Schweizer Reisebusunternehmen zum Saisonstart leer. Aufgrund der Corona-Krise müssen Schweizer und Schweizerinnen auf Carfahrten in die Berge oder das nahe Ausland verzichten. Seit Italien zur Sperrzone erklärt worden ist, können auch die Destinationen in unserem südlichen Nachbarland nicht mehr besucht werden.
50 Prozent der Buchungen wurden annuliert.
Auch beim Familienunternehmen Heggli aus Kriens ist der Umsatz eingebrochen. 50 Prozent der Buchungen seien annulliert worden, sagt die Geschäftsleiterin Brigitte Heggli. «Wir machen das schon lange und sind uns Krisen auch gewöhnt. Aber ein solches Ausmass erleben wir das erste Mal.»
Die Geschäftsleiterin sah sich nun gezwungen Kurzarbeit anzumelden. «Unsere Chauffeure wollen arbeiten und können nicht, während die Kunden nicht reisen dürfen», erklärt Heggli. Sie gebe ihr bestes und versuche die Firma zu retten. Die finanziellen Folgen seien momentan noch nicht klar einzuschätzen. Klar ist jedoch: Die Konsequenzen für das Unternehmen sind drastisch.
Neben der Familie Heggli sind Busunternehmen aus der ganzen Schweiz vom Coronavirus betroffen. Der komplette Markt sei zusammengebrochen, heisst es beim Carverband Bern-Solothurn. «Teilweise sind bis zu 90 Prozent der Aufträge weggefallen», sagt Verbandspräsident Urs Gerber.
Notkredite gefordert
Als mögliche Rettungsmassnahmen sieht die Firma Heggli Kurzarbeit vor. Adrian Amstutz vom Nutzfahrzeugverband Astag stellt deshalb Forderungen an die Adresse des Bundes: «Carunternehmen sollten unbürokratisch und schnell für Kurzarbeit genehmigt werden. Vor allem auch Saisonal- und Aushilfsstellen sollten davon profitieren können.»
Die hohen Ausfälle führen bald zu Liquiditätsengpässen. Die Carunternehmen hätten in den Wintermonaten hohe Vorleistungen für Werbung, Hotelbuchungen und Versicherungen geleistet, sagt Amstutz. Verbände und Unternehmen fordern deshalb Notkredite des Bundes zur Überbrückung, bis sie wieder Einnahmen generieren können.
Ein Entscheid ist noch nicht gefallen. Am Freitag wird der Bundesrat voraussichtlich über mögliche Massnahmen diskutieren.