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1400 Jobs werden abgebaut: Novartis will kräftig schrumpfen
Aus Tagesschau vom 28.06.2022.
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Massiver Stellenabbau 1400 Jobs weg: Novartis streicht jede 10. Stelle in der Schweiz

  • Novartis will in der Schweiz in den nächsten drei Jahren 1400 von 11'600 Jobs streichen.
  • Hierzulande verlieren damit mehr als 10 Prozent der Angestellten ihren Arbeitsplatz.
  • Weltweit will Novartis 8000 seiner insgesamt 108’000 Stellen abbauen.

Novartis bestätigte auf Anfrage von AWP entsprechende Meldungen der Tamedia-Zeitungen. Betroffen sind laut den Berichten sämtliche Standorte.

Das Unternehmen hatte seine Mitarbeitenden am Dienstag erstmals im Detail über die Kündigungswelle informiert. «Bereits heute ist Novartis ein fokussiertes Arzneimittelunternehmen, doch hindert uns unsere konglomerate Struktur an der vollen Entfaltung unseres Potenzials», teilte der Pharmakonzern mit Hauptsitz in Basel seinem Personal in einer E-Mail mit, die SRF vorliegt. «Die Kosten für die Verwaltung unseres Unternehmens liegen weit über denen unserer Mitbewerber.» Dies erschwere Investitionen, heisst es weiter.

«Bedauern Stellenabbau sehr»

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Kaspar Sutter ist Regierungsrat und Vorsteher im Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt des Kantons Basel-Stadt und hat sich zum Stellenabbau geäussert: «Ich bedauere den Stellenabbau bei Novartis sehr. Dass der Firmensitz hier in Basel und generell die Schweizer Standorte stark betroffen ist, bedeutet auch für unseren Kanton einen Einschnitt. Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Familien steht eine Phase der Unsicherheit bevor. Wichtig ist daher, den Betroffenen rasch eine Perspektive und eine tragbare Lösung für ihre Situation zu schaffen. Novartis verfügt über einen entsprechenden Sozialplan. Unsere kantonalen Behörden werden die Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen.»

Daher wolle man eine «agilere Organisation für bessere Zusammenarbeit kreieren» und sich «noch stärker auf die Investitionen in neue Medikamente und deren Einführung konzentrieren». Dies hat laut der E-Mail von Novartis allerdings Folgen auf den Personalbestand: «Die neue Struktur wird sowohl schlanker als auch einfacher sein, und in der Konsequenz bedauerlicherweise zu einem unternehmensweiten Stellenabbau führen.»

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SRF-Basel-Korrespondent: «Novartis-Personal spricht von radikalem Stellenabbau»
Aus Tagesschau vom 28.06.2022.
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Restrukturierung im April angekündigt

Der Konzern hatte Anfang April eine umfassende Restrukturierung angekündigt, mit der Novartis bis 2024 mindestens eine Milliarde Dollar einsparen will. Kernstück ist die Zusammenlegung der bisher getrennten Sparten «Innovative Pharmaprodukte» und «Krebsmedikamente». Zudem richtet das Unternehmen einen neuen Geschäftsbereich für Strategie und Unternehmenswachstum ein.

Wir werden sicherstellen, dass wir alle Anforderungen unserer Mitarbeitenden hinsichtlich ihrer Konsultation erfüllen.
Autor: Satoshi Sugimoto Novartis-Sprecher

Neben der Anpassung der betrieblichen Struktur vereinfacht Novartis auch seine globalen Funktionen im Finanz- und Personalwesen, im Rechtswesen und in der Kommunikation. Dadurch fallen Stellen im gesamten Unternehmen weg.

«Novartis kommt bei der Umsetzung dieser Veränderungen in der gesamten Organisation zügig voran und hat die Ernennung der meisten Führungsteams auf globaler Ebene bereits abgeschlossen», schreibt Satoshi Sugimoto, Sprecher des Pharmakonzerns, auf Anfrage von Radio SRF. «Wir sind uns der Auswirkungen dieser Veränderungen auf unsere Mitarbeitenden bewusst und werden sicherstellen, dass wir alle Anforderungen hinsichtlich ihrer Konsultation erfüllen, gegebenenfalls über Vertretungsgremien.»

In der Schweiz laufen bereits die Konsultationen

In der Schweiz seien die formellen Konsultationen mit der Arbeitnehmervertretung auf Nicht-Management-Ebene und die Konsultationen mit dem Management der betroffenen Bereiche bereits im Gange.

Der Sozialplan umfasse Stellenvermittlung, Unterstützung durch ein Career Center, Bestplacement und Entwicklungsaktivitäten. «Ziel dieser Massnahmen ist, die internen und externen Beschäftigungschancen der Mitarbeitenden zu verbessern», hält Sugimoto fest.

Kurzeinschätzung von Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler

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Überraschend kommt der Stellenabbau nicht: Bereits im April hatte Novartis angekündigt, sich schlanker aufstellen zu wollen und etwa Doppelspurigkeiten in der Administration auszumerzen. Dass davon auch der Hauptsitz in Basel betroffen sein dürfte, war zu befürchten.

Jetzt ist klar: In der Schweiz dürften in den nächsten drei Jahren bis zu 1400 Stellen von insgesamt 11'600 ausradiert werden. Weltweit sind es bis zu 8000 von 108'000. Ob die bereits angelaufenen Konsultationen mit den Angestellten-Vertretungen daran noch viel ändern können, ist fraglich.

Novartis-Chef Vas Narasimhan will Novartis fit trimmen, effizienter werden, schneller wachsen – um seiner Investorenschaft gerecht zu werden.

SRF 4 News, 28.06.2022, 17:00 Uhr;

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