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Milliardenstrafe gegen Kryptobörse Binance
Aus Rendez-vous vom 22.11.2023. Bild: IMAGO/Sipa USA
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Milliardenstrafe für Binance Müssen sich Krypto-Investoren in der Schweiz sorgen?

Kryptowährungen – den einen sind sie nicht geheuer, für andere sind sie ein Weg in eine digitale Zukunft abseits der Banken. Doch wer sein Geld über Binance in Krypto investiert hat, dürfte alarmiert sein. Denn die grösste Plattform für Kryptowährungen muss in den USA eine Strafe von über 4 Milliarden Dollar zahlen. Im Vergleich gab Binance-Gründer Changpeng Zhao illegale Finanzierungen und Geldwäsche zu. Er räumt seinen Sessel an der Spitze der Digitalwährungsbörse. SRF-Wirtschaftsredaktor Pascal Lago erklärt mögliche Folgen für Anleger und die Kryptobörse.

Pascal Lago

Pascal Lago

Wirtschaftsredaktor

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Pascal Lago hat Ökonomie in Zürich und St. Gallen studiert. Er arbeitet seit März 2022 als Wirtschaftsredaktor bei Radio SRF.

Gibt es einen Zusammenhang zu den Betrügereien bei der Plattform FTX und bei Binance?

Indirekt ja. In beiden Fällen sind US-Behörden involviert. Die USA wollen klar ein Zeichen gegen illegales Verhalten von und auf Kryptobörsen setzen. Im Rechtsvergleich bei Binance geht es vorerst um Geldwäsche. Bei FTX ging es auch um Betrug, es wurde Geld von Anlegern veruntreut.

Müssen sich Krypto-Investoren in der Schweiz sorgen?

Binance hofft zwar, mit dem Rechtsvergleich seine Zukunft zu sichern. Aber ob das Geld der Anlegerinnen und Anleger wirklich sicher ist, ist unklar. Denn gegen Binance gibt es noch eine weitere offene Klage von der US-Wertpapieraufsicht. Die US-Behörden werfen Changpeng Zhao vor, Kundengelder von Binance mit Handelsfirmen, die auch ihm gehören, vermischt zu haben. Das erinnert stark an FTX – Sam Bankman Fried hatte ähnliche Konstrukte aufgebaut.

Die Verbindung von Binance zur Schweiz

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Die US-Behörde wirft Binance vor, Kundengelder über die Schweiz zu leiten, über die Firma Sigma Chain mit Sitz in Zug. Die Firma soll auch dem Binance-Chef Zhao gehören. Laut US-Behörde sollen über diese Firma Transaktionen im Wert von mehreren Milliarden geflossen sein, um das Handelsvolumen aufzublähen. Damit sollte Binance besser dastehen, als es eigentlich der Fall ist.

Was muss man beachten, damit die Anlage in Bitcoins und anderen Kryptowährungen sicher ist?

Riskant ist es immer, wenn man in Kryptowährungen investiert. Denn die Märkte schwanken sehr stark. Wer sich nicht noch zusätzlich über veruntreute Gelder oder Geldwäsche sorgen möchte, der könnte sich zum Beispiel an regulierte Schweizer Anbieter wenden.

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Digitale Zukunft und Sicherheit – waren die einstigen Versprechen ein Trugschluss?

Das ist schwierig zu sagen. In der Theorie ist die Idee, dass es keine vermittelnden Banken oder Menschen mehr braucht. Denn das Vertrauen könne technisch über die Blockchain-Technologie hergestellt werden. In der Realität, wie bei FTX und Binance, hat es aber auch wieder vermittelnde Menschen und Handelsplattformen dazwischen. Deshalb gibt es viele aus der Krypto-Branche, die es befürworten, dass Betrüger auffliegen. Sie sagen, dass jetzt die Zeit gekommen sei für die wirklich dezentrale Welt, wo es gar keine Menschen mehr brauche, sondern nur Maschinen. Insgesamt dürfte das öffentliche Vertrauen in alles, was mit Kryptowährungen zu tun hat, sinken.

Rendez-vous, 22.11.2023, 12:30 Uhr;

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