Die Raiffeisen hat im ersten Halbjahr 2018 einen Reingewinn von 416 Millionen Franken erzielt (Vorjahr: 434 Millionen Franken).
Damit hat das Geschäft der Raiffeisen-Gruppe offenbar kaum unter den Turbulenzen der vergangenen Monate gelitten.
Die Suche nach einem neuen CEO laufe «mit Hochdruck», teilte die Bank mit.
Insgesamt sei der Semesterausweis «ausgezeichnet», schreibt die Raiffeisen. Das Kerngeschäft habe sich anhaltend positiv entwickelt – trotz der Affäre Vincenz.
Wichtige Geschäftskennzahlen zeigen tatsächlich nach oben: So nahmen die verwalteten Kundenvermögen gegenüber Ende 2017 um 0,5 Prozent auf 210,5 Milliarden Franken zu. Der Netto-Neugeldzufluss wurde mit 2,2 Milliarden angegeben. Und die Hypothekarausleihungen stiegen um 2,1 Prozent auf 176,3 Milliarden – sie bewegen sich damit laut Raiffeisen über dem Marktwachstum.
Turbulenzen in der Teppichetage
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Die Raiffeisen-Gruppe ist seit Monaten wegen der Affäre um den früheren Chef Pierin Vincenz in den Schlagzeilen. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Vincenz wegen möglicher ungetreuer Geschäftsbesorgung.
Der Banker, der 17 Jahre an der Spitze von Raiffeisen war, soll bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert haben. Er sass deswegen während rund 15 Wochen in Untersuchungshaft.
Zudem musste der Vincenz-Nachfolger Patrik Gisel an der Konzernspitze seinen Rücktritt ankündigen, ungeplante Wechsel gab es ebenfalls im Verwaltungsrat und in dessen Präsidium. Die Finanzmarktaufsicht ermittelte und stellte bei Raiffeisen Interessenskonflikte und schwerwiegende Mängel in der Unternehmensführung fest. Zudem stufte die Ratingagentur Moodys Raiffeisen hinunter.
Keine Neuigkeiten gab es zur personellen Erneuerung der Bank. Es wurde kein Kandidat für das Verwaltungsratspräsidium genannt und auch kein neuer Konzernchef vorgestellt. Die Suche nach einem neuen Firmenchef laufe aber.
Der amtierende Raiffeisen-Chef Patrik Gisel hatte im Juli seinen Rücktritt auf Ende Jahr angekündigt. Er wird in der Medienmitteilung mit den Worten zitiert, «die ersten sechs Monate der Raiffeisen-Gruppe könnten kontrastreicher nicht sein».
Ende Juli hatte zudem Interimspräsident Pascal Gantenbein seinen Verzicht auf das Verwaltungsratspräsidium angekündigt; er will jedoch Mitglied des Gremiums bleiben.
Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler
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Die Raiffeisen-Gruppe schaut wohl mit gemischten Gefühlen auf das erste Halbjahr zurück. Zum einen ist da der Wirbel an der Spitze von Raiffeisen Schweiz: Die Wirren rund um den früheren Banken-Chef Vincenz haben längst die aktuelle Führungs-Crew erwischt. Fazit: Interims-Präsident Gantenbein will doch nicht fürs Präsidium kandidieren und Noch-CEO Gisel räumt seinen Stuhl Ende Jahr. Trotz dieser Doppel-Vakanz an der Spitze des Mutterhauses läuft das Geschäft in den Genossenschaftsbanken draussen in den Regionen offenbar solid. Der Wirbel an der Spitze schlägt bisher nicht aufs Geschäft durch.
Raiffeisen Schweiz kann sich auf die Neubesetzung ihrer Spitzenposten konzentrieren. Nur: Wer sucht eigentlich wen? Der Interims-Präsident den neuen Chef, oder der abtretende Chef den neuen Präsidenten? Gefordert sind wohl vor allem diejenigen Mitglieder im Verwaltungsrat, die erst in den letzten Monaten ins Gremium gestossen sind: Sie sollen einen Neuanfang ermöglichen.
Notenstein-Verkauf kostet weitere 50 Stellen
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Der Verkauf der Privatbank Notenstein La Roche an Vontobel kostet nicht nur bei der verkauften Einheit 140 Stellen. Auch bei Raiffeisen und der IT-Firma Arizon, welche laut Angaben auf der Internetseite im Besitz von Raiffeisen und der Bankensoftwarefirma Avaloq ist, werden rund 50 Stellen abgebaut. Dies teilte der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) mit. Ein Sozialplan, der allen Betroffenen eine faire Lösung biete, sei nun unterschrieben worden.
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