Die Schweiz ist Innovationsführerin in Europa – sie liegt vor allen 27 EU-Staaten. Dies geht aus einem Bericht der EU-Kommission vom Montag hervor. Bei allen Indikatoren, die für die Rangliste herbeigezogen wurden, hat die Schweiz demnach am besten abgeschnitten. Dazu zählen unter anderem das attraktive Forschungssystem sowie gut ausgebildete Arbeitskräfte.
Ein weiterer Indikator ist die Digitalisierung. Unter anderem werden die digitalen Fähigkeiten der Bevölkerung beurteilt. Auch da schneidet die Schweiz gut ab. Auch Schweden – hinter der Schweiz auf Platz zwei – verfügt über gut ausgebildete Arbeitskräfte und ein attraktives Forschungssystem.
Im Bericht wird aber auch die starke Nutzung der ICT (der Informations- und Kommunikationstechnologien) hervorgehoben. Es wird unter anderem gemessen, ob Firmen ihren Mitarbeitenden IT-Schulungen anbieten oder wie viele Informatik-Spezialisten im Land sind. «Und da ist Schweden stark», sagt SRF-Wirtschaftsredaktroin Denise Joder. Sie hat sich die Kriterien angesehen.
Balkanländer auf den hinteren Plätzen
Neben der Schweiz und Schweden sind Finnland, Dänemark und Belgien weitere sogenannte «Innovationsführer». Island, Israel, Norwegen und das Vereinigte Königreich werden in dem Bericht als «starke Innovatoren» bezeichnet. Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, die Türkei sowie die Ukraine sind sogenannte «aufstrebende Innovatoren».
Nach Regionen ist Stockholm (Schweden) die innovativste Region, gefolgt von Etelä-Suomi (Finnland) und Oberbayern (Deutschland). Hovedstaden (Dänemark) rangiert an vierter, Zürich (Schweiz) an fünfter Stelle.
Die Schweiz führt nicht zum ersten Mal die Rangliste an. Seit 2014 ist gemäss dem Bericht der Unterschied zwischen der EU und der Schweiz bei der Innovationsstärke allerdings kleiner geworden.
«Das liegt das unter anderem daran, dass die Schweiz bei der staatlichen Unterstützung schlechter abgeschnitten hat als in früheren Jahren – konkret bei den Geldern und Programmen, mit denen der Bund die Forschung und Entwicklung in Unternehmen fördert», erklärt Denise Joder.
Ausschlaggebend sei aber auch, dass einige Länder in der EU an Innovationskraft gewonnen haben. Besonders stark aufgeholt haben demnach Zypern, Estland, Griechenland und Italien.