- Das Bruttoinlandprodukt schrumpfte gemäss einer ersten Schätzung im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 32.9 Prozent.
- Das ist der stärkste Einbruch innerhalb eines Quartals seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1947.
Bereits im ersten Quartal hatten sich deutliche Spuren der Coronakrise gezeigt, die grösste Volkswirtschaft der Welt war in den ersten drei Monaten auf das Jahr hochgerechnet um 5 Prozent geschrumpft.
Historischer Rückgang beim privaten Konsum
Insbesondere der Konsum, eigentlich eine der tragenden Säulen der Wirtschaft, brach wegen der Kontaktbeschränkungen und Massnahmen zur sozialen Distanz im Frühjahr ein. Der private Verbrauch verringerte sich um 34.6 Prozent zum ersten Quartal. Auch die Investitionen und das Aussenhandelsgeschäft litten massiv.
In den USA werden Wachstumszahlen auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie sich die Wirtschaft entwickeln würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb Wachstumsdaten aus den beiden grossen Wirtschaftsräumen nicht direkt miteinander vergleichbar sind.
Nach der in Europa gebräuchlichen Berichtsweise im Quartalsvergleich entspräche der Rückgang umgerechnet einem Minus von fast 10 Prozent.
«Amerika hängt stark vom Konsum ab»
SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte schätzt die Situation ein und meint: «Die amerikanische Wirtschaft ist unter anderem deshalb so stark weggebrochen, weil das Land so stark vom Konsum abhängt.» Die Amerikaner hätten nunmal deutlich weniger konsumiert und sie wären verunsichert. Die grosse Frage sei, wie es weiter ginge. «Die Wirtschaft wird im dritten Quartal sicher nicht nochmal so stark wegbrechen.» Es gäbe aber auch Anzeichen dafür, dass auch die wirtschaftliche Erholung nicht so schnell gehe, wie sich das Ökonomen bis vor Kurzem noch gewünscht hätten, so Korte.