- Netflix verliert weniger Kundinnen und Kunden als erwartet. Die Zahl der Nutzungskonten liegt zur Jahreshälfte bei 221 Millionen.
- Grössere Verluste verzeichnet der Streamingdienst in den USA und Kanada. Dafür legt er in der Asien-Pazifik Region an Nutzerzahlen zu.
- Die Plattform rechnet nach wie vor nicht mit einem grossen Wachstum der bezahlten Abos. Es wird ein Anstieg von einer Million neuer Nutzerinnen und Nutzer für das nächste Quartal erwartet.
- Der Quartalsbericht wirkt sich positiv auf die Aktie aus. Sie legt einen Kurssprung hing und steigt um acht Prozent.
Besonders wegen der neuen Staffel der Hit-Serie «Stranger Things» konnte Netflix im vergangenen Quartal punkten. 970'000 kündigten in den letzten drei Monaten das Abo. Erwartet war ein Rückgang von zwei Millionen.
Netflix bleibt weltweiter Marktführer im Bereich der Streaming-Dienstleister. Die Plattform hat aber zuletzt mehr gegen die Konkurrenz anzukämpfen. Streamingdienste wie Disney oder HBO mischen immer mehr in diesem Markt mit. Dies spiegelt sich auch im Umsatz des Konzerns wider. Dieser legte im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8.6 Prozent auf 8.0 Milliarden Dollar zu – anders als Analysten dies erwartet hatten. Netflix verdiente zwar in diesem Quartal mit 1.44 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr. Das Betriebsergebnis sank jedoch um 15 Prozent auf 1.6 Milliarden Dollar.
Neue Strategien bei der Plattform
Angesichts der schwachen Entwicklungen ist Netflix gezwungen, neue Abonnemente anzubieten. Obwohl Konzernchef Reed Hastings diese Version stets abgelehnt hat, soll 2023 eine günstigere Version des Streaming-Dienstes, finanziert mit Werbeclips lanciert werden. Netflix arbeitet dafür mit Software-Riese Microsoft zusammen. Weitere Schritte geht die Plattform auch im Kampf gegen unerlaubtes Teilen von Passwörtern. Um das Problem einzudämmen, startet der Anbieter Pilotversuche in Lateinamerika.