Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Suche nach Sicherheit Goldpreis erreicht ein Rekordhoch

Als Grund für den Höchststand sehen Experten den Shutdown in den USA. Er schwächt den Dollar und verunsichert Anleger.

In einem rasanten Rallye hat der Goldpreis erstmals die historische Marke von 4000 Dollar je Feinunze durchbrochen. Angetrieben von Anlegern, die Sicherheit vor wirtschaftlichen und geopolitischen Unwägbarkeiten suchen und zugleich auf sinkende Zinsen setzen, sprang der Goldpreis in der Nacht auf Mittwoch um 0.9 Prozent auf über 4017 Dollar je Feinunze.

Shutdown drückt auf Dollar und verunsichert Anleger

Im Verlauf des Tages kletterte der Preis weiter auf bis zu 4036 Dollar. Damit hat der Goldpreis in Dollar seit Beginn des Jahres um mehr als 50 Prozent zugelegt. Für den neusten Anstieg machen Expertinnen und Experten den Government-Shutdown in den USA verantwortlich.

Dort stehen seit dem 1. Oktober die Verwaltung und viele Behörden still, weil sich die Republikaner und die Demokraten bisher nicht auf eine Erhöhung des Schuldenlimits verständigen können.

Gold gilt als sicherer Hafen

Box aufklappen Box zuklappen

Traditionell wird Gold als Wertaufbewahrungsmittel in Zeiten der Instabilität betrachtet. Schon im vergangenen Jahr verteuerte sich das Edelmetall um 27 Prozent. Grund sind die Unwägbarkeiten durch die Kriege in der Ukraine oder in Gaza sowie die weiter steigende Verschuldung vieler Staaten und die tiefen Zinsen.

Der Government-Shutdown verstärkt nicht nur die Unsicherheit, sondern verzögert auch die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsindikatoren in den USA.

Anleger sind daher gezwungen, sich auf sekundäre, nicht von der Regierung stammende Daten zu verlassen, um den Zeitpunkt und das Ausmass von Zinssenkungen der US-Notenbank zu beurteilen. Börsianer rechnen nun mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Fed-Sitzung in diesem Monat und mit einer weiteren Senkung um 25 Basispunkte im Dezember.

Krisen, politische Unsicherheiten und Mitläufer

Der jüngste Anstieg des Goldpreises wird zusätzlich angeheizt durch die politischen Unsicherheiten in den sehr hoch verschuldeten Ländern Frankreich und Japan.

Hinzu kommt die Angst, einen Hype zu verpassen, die Analysten zufolge immer mehr Anleger zu Gold greifen lässt. Vor diesem Hintergrund haben führende Banken wie Goldman Sachs und UBS ihre Preisprognosen bereits angehoben. Im Windschatten von Gold legten am Mittwoch auch andere Edelmetalle zu: Der Preis für Silber stieg um 1.3 Prozent, Platin und Palladium verteuerten sich um mehr als 2 Prozent.

SRF3 Wirtschaft, 8.10.2025, 7:40 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel