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Reiseprobleme für Genesene wegen positiver PCR-Tests
Aus 10 vor 10 vom 14.12.2021.
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Unklare Reisebestimmungen Geimpft, genesen – und gestrandet

Ständig neue Quarantäne-Bestimmungen und mögliche Impfdurchbrüche verunsichern Schweizer Reisende.

Karin und Danilo Plüss aus Bülach wollten eigentlich vier Tage in Lissabon verbringen. Daraus wurden unfreiwillig zwei Wochen – zehn Tage davon in Quarantäne. Wie konnte das passieren?

Impfdurchbruch ausgerechnet in den Ferien

Einen Tag nach ihrer Ankunft setzte das BAG Portugal auf die Quarantäneliste. Das bedeutet: Für eine Rückreise in die Schweiz braucht es einen negativen PCR-Test. Als Karin und Danilo Plüss diesen absolviert haben, kommt heraus: Die beiden Doppelt-Geimpften sind positiv. «Das war ein Hammer», so Karin Plüss, «ich wusste: jetzt müssen wir zehn Tage hierbleiben und die Krankheit aushocken.»

Allerdings: Auch als sie genesen waren und die Behörden vor Ort dies per Zertifikat bestätigten, war die Rückreise nicht gesichert. Die Schweizer Behörden beharrten auf einem negativen PCR-Test. Ein Problem, denn ein PCR-Test kann bei Genesenen offenbar noch wochenlang positiv ausfallen.

Alle Behörden, alle Ärzte, sogar Gesundheitsbehörden in Zürich schrieben mir eine Mail: Machen Sie ja keinen weiteren PCR-Test, wenn Sie gesund sind, denn der wird wieder positiv sein.
Autor: Danilo Plüss Verkaufsberater und Lissabon-Reisender

Aus seiner Sicht habe das BAG zu wenig überlegt und stur darauf beharrt, bei der Einreise einen PCR-Test zu verlangen.

Weniger Neubuchungen

Es sind Szenarien wie dieses, die jeder Reisende verhindern will. Das merke man jetzt auch bei den Buchungen, sagt Bianca Gähwiler von Hotelplan. «Unsere Filialmitarbeitenden sehen sich aktuell mit vielen Fragen von Kundinnen und Kunden konfrontiert. Welche Einreisebestimmungen gelten im Reiseland – aber eben auch: welche gelten dann bei der Rückkehr in die Schweiz?», so die Medienchefin.

Es wird aktuell deutlich weniger gebucht als noch vor ein paar Wochen.
Autor: Bianca Gähwiler Medienchefin Hotelplan

Selbstverständlich verunsichere das die Kundinnen und Kunden. Dennoch: die Reiselust sei eigentlich da, so werden die meisten Reisen, die für die nächsten zwei, drei Wochen geplant sind, nicht storniert. «Wir merken aber, dass deutlich weniger gebucht wird als noch vor ein paar Wochen», sagt Gähwiler.

Antigen-Test statt PCR-Test

Die Unsicherheit dürfte noch längere Zeit bestehen bleiben. Auf Nachfrage von SRF gab das BAG aber an einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt, dass es für Gestrandete jetzt eine Lösung gibt. «Wir haben die Fluggesellschaften informiert, dass Genesene, dir vor dem Abflug keinen negativen PCR-Test vorweisen können, trotzdem fliegen dürfen», sagte Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle des BAG. Drei Bedingungen müssten dafür gegeben sein:

  • Eine ärztliche Bestätigung als Genesene, die weniger als 30 Tage alt ist
  • keine Symptome
  • Vorweisen eines negativen Antigen-Schnelltests, der nicht älter 24 Stunden ist

Ausserdem gilt nach wie vor: alle Rückreisenden müssen zwischen dem 4. und dem 7. Tag nach der Einreise nochmals einen PCR- oder Antigentest durchführen.

Das BAG habe die neue Regelung den Airlines und den Botschaften schon am Freitag mitgeteilt. Auf Nachfrage schrieb die Swiss aber am Dienstag: «Die Bestätigung der neuen Vorgaben ist heute erfolgt.» Man werde nun auch die Aussenstationen entsprechend informieren.

Noch immer Gestrandete

Die Lösung mit den Antigen-Schnelltests ist aber offenbar nicht in jedem Fall umsetzbar. So ist SRF ein weiterer Fall eines Zuschauers bekannt, der aufgrund einer Corona-Erkrankung von Dubai nicht zurück in die Schweiz fliegen durfte. «Leider wird der Antigen-Schnelltest hier in Dubai nicht angeboten, da er ja als unzuverlässig gilt», schreibt Martin Egloff. Der Gestrandete habe die Botschaft angewiesen, einen solchen Test zu organisieren, bisher aber erfolglos.

    Für das Ehepaar Plüss kam die mögliche Lösung des BAG zu spät. Nach zwei Wochen dann doch noch die Erleichterung: am Dienstag sind die beiden am Flughafen Zürich gelandet. Sie hatten am Morgen in Lissabon – trotz Warnung – einen PCR-Schnelltest gemacht, der letztlich doch negativ ausfiel. Aber: Nicht für alle gibt es schon ein Happyend. Noch immer sitzen Schweizer Touristen im Ausland fest.

SRF 10 vor 10, 14.12.2021, 21:50 Uhr

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