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Verschiebung nach Wechseln Luzern überholt: Die grösste Krankenkasse ist neu eine Zürcherin

  • Die diesjährige Gewinnerin der Krankenkassen-Wechselsaison ist die Helsana.
  • Dank eines grossen Kundenzustroms stiess der Zürcher Konzern die Luzerner Versicherung CSS vom Thron.
  • Das zeigen Zahlen des Vergleichsdienstes Comparis.

Helsana gewann in der Grundversicherung auf Anfang 2025 rund 7.6 Prozent oder 108'000 neue Versicherte hinzu. Sie kommt damit auf 1.53 Millionen Versicherte. Die CSS kommt nur noch auf 1.47 Millionen Versicherte.

Dies ergab eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Vergleichsportals Comparis unter den 13 grössten Krankenversicherern. Laut Comparis-Experte Felix Schneuwly punktete Helsana mit günstigen Prämien und starker Werbung.

KPT ist grosse Verliererin

Platz 2 bei den Gewinnern der Wechselsaison belegt die Luzerner Concordia mit 41'242 neuen Versicherten. Danach folgt die Berner Visana-Gruppe (ohne Atupri) mit einem Plus von 40'500 Versicherten.

Zu den grössten Verliererinnen zählt die Berner KPT. Ihr Aderlass betrug satte 16.5 Prozent oder minus 77'435 Versicherte – der grösste nominelle Rückgang in der Branche. Die Groupe Mutuel folgte mit einem Minus von 77'000 Versicherten, was einem Anteil von 7.2 Prozent entspricht.

Prozentual erwischte es die Aquilana am ärgsten: Nach einem starken Wachstum verlor sie im Vergleich zum Herbst 2023 25.5 Prozent ihrer Versicherten – das entspricht 22'622 Kunden weniger als im Vorjahr.

«Aquilana zeigt, wie man es nicht machen sollte», schrieb Comparis. «Mit tiefen Prämien in einem Jahr viele Versicherte gewinnen und sie mit einem starken Prämienaufschlag im nächsten Jahr wieder verlieren.»

Trend zu alternativen Modellen hält an

Trotz einer leicht tieferen Prämiensteigerung von 6 Prozent für 2025 blieben die Wechselbewegungen stark. Eine repräsentative Umfrage von Comparis zeigt zudem, dass der Trend zu alternativen Versicherungsmodellen anhält.

Nur noch 24 Prozent der Versicherten nutzen das Standardmodell, während Hausarzt- (43 Prozent) und HMO-Modelle (9 Prozent) dominieren. Telmed bleibt stabil bei 18 Prozent. 89 Prozent der Befragten nannten tiefe Prämien als wichtigstes Kriterium bei der Modellwahl.

Deutlich zugenommen habe der Einfluss digitaler Angebote: Mehr als die Hälfte der Versicherten schätzt Erinnerungen per SMS oder Messenger, fast ebenso viele wünschen der Umfrage zufolge Zugang über eine App.

Nicht nur günstigere Prämien geben Ausschlag

Die jährlichen Wechsel sind umstritten. So monieren Kritikerinnen und Kritiker, dass dies viel Aufwand gebe und somit viel koste. Dass die Menschen in der Schweiz ihre Krankenkasse wechseln, liege aber nicht nur am Geld. Dies sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Manuel Rentsch: «Die Prämien tun wieder einmal richtig weh. So sind diese letztes Jahr erneut um sechs Prozent gestiegen – und auch vorher war es nicht besser. Neben der Prämie wählen die Versicherten eine Krankenkasse aufgrund des verfügbaren Modells.»

Die Umfrage von Comparis zeige, dass den Leuten insbesondere der Hausarzt wichtig sei, sodass man einen direkten Draht zu seinem Arzt, seiner Ärztin habe, sagt Rentsch weiter. Immer wichtiger werde auch die Digitalisierung: Die Gestaltung der App, «sodass man einen schnellen Überblick über die Rechnungen habe», so Rentsch.

Abschliessend bilanziert der Wirtschaftsredaktor: «Es gibt jedes Jahr eine Völkerwanderung. Dieses Jahr hat die Helsana am stärksten davon profitiert.»

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SRF3, 17.6.2025, 7:40 Uhr ; 

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